Dick oder dünn? Kurzgeschichte

Dick oder DünnAls ich heute einkaufen war, habe ich mich mal wieder über die Gattung Mensch gewundert oder besser, über die Gattung Frau.
Ich schob den recht schweren Einkaufswagen zu meinem Auto, neben dem drei Damen standen. Waren es wirklich Damen?
Sie unterhielten sich lautstark über eine andere, scheinbar nicht anwesende Frau. Es waren keine netten Dinge, die sie über die angebliche Freundin von sich gaben. Sie benutzten zwar das Wort Freundin, es passte allerdings nicht zu dem, ich nenne es mal Klatsch, den sie über die abwesende Dame ausschütteten. Da kamen Beanstandungen wie: Die muss mal auf sich achten, ein bisschen was aus sich machen, man schämt sich ja, sie Freundin zu nennen.
Ich schaute mal ein bisschen genauer hin und bemerkte, dass alle drei einen gepflegten, ja wirklich schicken Eindruck machten. Das Auto, an dem die sehr schlanke Frau angelehnt war, gehörte der gehobenen Mittelklasse an. Sprich, es war ein BMW Cabrio, das in der Sonne glänzte.
Die abfälligen Worte wollten irgendwie nicht zu den Grazien passen, obwohl sich die dickere Frau nicht dazu äußerte und nur still zuhörte. Ihr Leises: „Sie hat ja auch nicht so viel Geld wie ihr“, wurde nicht beachtet. Ich gebe zu, ich wurde ein bisschen neugierig und packte meinen großen Einkauf etwas langsamer ein.


Die etwas mollige Mittfünfzigerin

oder sollte ich doch eher sagen, die relativ dicke Frau? Allerdings war auch sie äußerst gepflegt, mit einem sehr hübschen Gesicht und wundervollen Haaren. Etwas hämisch wurde sie von der ganz Dünnen gefragt: “Hast du ein bisschen abgenommen?“ Als Antwort kam: „Ich glaube, ein bisschen.“
Gleich wurde sie zurechtgewiesen: „Ein bisschen reicht wohl nicht, zwanzig Kilo müssen wenigstens weg.“ Dieses überschlanke Wesen konnte recht haben, aber musste sie es wirklich so kalt und herzlos sagen? Die nicht in die Norm passende ziemlich Dicke zuckte etwas zusammen und sagte dann ganz kleinlaut: „Ja, ich weiß aber es ist so schwer.“
„Schwer ist es nur, wenn man keinen Willen aufbringen kann“, giftete die auch recht schlanke aber nicht überschlanke andere Frau. Ja, richtig, ihre Rundungen saßen an den richtigen Stellen. Was mir aber auffiel, war ihr maskenhaftes Gesicht. Sie schien sich wohl des Öfteren an Botox zu erfreuen, vielleicht war sogar schon das Messer an ihrem Gesicht gewesen.
Jeder wie er möchte, dachte ich so bei mir.
So langsam hatte ich meinen Einkauf in Box und Tüten verstaut, als die eben gedemütigte sehr runde Dame sich etwas unterkühlt verabschiedete. In Corona-Zeiten sollte man sich eh nicht in den Arm nehmen. Obwohl alle drei Damen weder Masken trugen, noch genügend Abstand hielten, blieb die Umarmung aus.
Ich schaute der molligen Dame nach, die zu ihrem schicken Auto ging. Sie packte ihre wenigen Einkäufe in den Kofferraum und setzte sich dann auf den Fahrersitz. Ein wenig schwerfällig sah es schon aus, wie sie ihre Pfunde in das Auto quetschte.
Und schon hörte ich die Überschlanke sagen: „Sieh dir das an, wie die sich quälen muss, um ins Auto zu kommen. Einfach nur widerlich.“
Die andere schüttelte den Kopf und meinte herablassend: „Sie könnte ja wirklich mal abnehmen, die platzt ja bald.“ Beide stimmten ein hässliches Gelächter an. Auf solche Freundinnen sollte man lieber verzichten.


Ich schüttelte etwas heftig meinen Kopf

und brachte meinen Einkaufswagen weg. Als ich zurückkam, schimpften sie immer noch über die zu dicke Frau. Auf der Rückfahrt dachte ich über das gerade Erlebte nach. Ich habe auch mal 15 Kilo mehr gewogen und war immer noch keine Elfe. Ich fragte mich, ob man auch über mich so gesprochen hat, als 15 Kilo mehr meine Hüften zierten? Ins Gesicht hatte es mir keiner gesagt.
Gehen Männer sich auch so an und sagen dem Freund, er solle mal endlich abnehmen? Ich weiß es nicht genau, aber vorstellen konnte ich mir so eine Situation bei Männern nicht.
Zu Hause angekommen kamen all meine Einkäufe in die dafür vorgesehenen Schränke und Schubladen. Das soeben Gehörte und Gesehene wollte mir nicht aus dem Kopf. Ich habe auch dünne und teilweise recht mollige Freundinnen und Bekannte.
Nie würde es mir einfallen, so hämisch über sie zu sprechen. Ich gebe zu, als ich 15 Kilo mehr wog, fühlte ich mich in meiner Haut nicht wohl und bin heute froh, sie los zu sein. Ich müsste noch mehr abnehmen, wenn ich der Norm der Medien und Modemacher entsprechen wollte. Aber wollte ich das wirklich?
Nein, nicht unbedingt. Ich war gerne ich und auf einige Kilos mehr oder weniger sollte es bei einem Menschen nicht ankommen. Es sei denn, es schadet der Gesundheit. Und mal ganz ehrlich, zu Rubens Zeiten wäre ich fast ein wenig zu dünn. Ich bin also nicht zu mollig, sondern nur in der falschen Zeit geboren.
Ein wenig schämte ich mich, der Gattung Frau anzugehören. Sind alle Frauen so? Nein, zum Glück habe ich liebenswerte und liebevolle Frauen in meinem Bekannten und Freundeskreis. Jeder sollte so aussehen, wie er es mag oder vielleicht auch nicht mag. Das Herz und die inneren Werte müssen stimmen. Ein paar Kilos zu viel an Gewicht tun anderen Menschen nicht weh, verachtende und herablassende Worte aber schon.
Deshalb schicke ich euch jetzt eine liebe Umarmung und ganz viele gute Worte. Bleibt alle gesund und genießt euer Leben.

Jutta Reinert


Bücher


Roman Schwiegermütter machen dick von Jutta Reinert

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Ein kleiner Hund erobert seine Welt / Kurzgeschichte

Laut und schrill erklang die Klingel an der Haustür. Ich zuckte zusammen. Kamen jetzt etwa Menschen, die mich von meiner Mama wegholen wollen?

Die mich mitnehmen und nicht wieder zu meiner Mama zurückbringen? So wie es mit meinen beiden Schwestern und meinem Bruder geschehen war?

Ich kuschelte mich fest an meine hübsche Mama, die so weich war wie ein Sofakissen. Meine Mama hatte weißes, krauses Fell und fast schwarze Augen. Ich mochte sie sehr gerne, genauso wie die Menschen, bei denen wir wohnten. Sie waren nett und freundlich zu uns.

Aber ich glaube, ich sollte mich erst einmal bei Ihnen vorstellen. Mein Name ist Annabell und ich bin ein kleines weißes Pudelmädchen. Die Menschen, bei denen wir zu Hause sind, sagen, dass ich besonders hübsch und lieb bin, nur leider bin ich scheinbar für meine Rasse etwas groß geraten. Nun ja, was soll man da machen? Ich gerate eben ganz nach meinem Vater und nicht nach meiner zarten Mama. Vielleicht ist meine Größe auch der Grund dafür, warum mich noch keiner haben wollte. Wobei ich nicht traurig darüber bin, denn ich fühle mich hier recht wohl. Nur meine Geschwister vermisse ich schon sehr.

Ich hörte im Wohnzimmer Geräusche und laute Stimmen. Ich wusste, gleich würden meine Mama und ich geholt, und den Menschen, die gerade gekommen waren, vorgestellt werden. So war es schon öfter gewesen, und dann waren meine Geschwister nicht wiedergekommen. Und zum Schluss blieb ich mit Mama allein zurück. Ich war in der Zwischenzeit schon vier Monate alt, für einen Hund muss das schon ziemlich alt sein, denn unsere Menschen sagten immer.

„Wenn wir Annabell nicht bald verkaufen, dann wird sie zu alt, dann kauft sie keiner mehr.“

Auch gut dachte ich dann, es gefällt mir hier doch ganz prima.

Die Tür ging auf und die junge Frau, die von allen Sigrid genannt wurde, kam herein. Sigrid war immer besonders nett zu uns. Oft nahm sie mich auf den Arm, um mit mir zu schmusen, was mir gut gefällt. Sie schimpfte auch nur ganz wenig, wenn mir mal wieder ein kleines Malheur passierte und unter mir plötzlich alles nass war. Ich weiß ja, dass ich in den Garten gehen soll, um meine Geschäfte zu erledigen, aber man glaubt gar nicht, was es für einen kleinen Hund alles zu entdecken gibt. Und dann ist es meist auch schon geschehen, wieder ist ein kleines Bächlein entstanden.

Sigrid nahm mich auf den Arm und streichelte sanft über mein Fell. Meine Mama rannte hinter uns her, sie ließ mich nicht aus den Augen.

Im Wohnzimmer standen vier ziemlich große Menschen, die mich erwartungsvoll anblickten. Sigrid ließ mich auf den Fußboden hinunter und ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte.


Also steckte ich erst einmal die Nase auf den Boden und tat sehr geschäftig.

„Ach Schatz“, säuselte die schon etwas ältere Dame, „der ist aber süß! Schau nur, wie er an meinem Schuh knabbert.“

„Niedlich ist sie schon“, antwortete ihr Mann, „aber für vier Monate schon ganz schön groß.“

Ich war genervt, jetzt ging das schon wieder los. Ich war eben nicht so klein wie meine Mama oder meine Geschwister. Aber wenigstens hatte der Mann schon mal festgestellt, dass ich ein Mädchen war.

Noch ein Wort über meine Größe und ich beiß dich in dein Bein, dachte ich, und sah mir den Mann mal etwas genauer. Er sah eigentlich recht freundlich aus. Was mir nicht so gut gefiel, war sein Fell im Gesicht. Die Menschen waren doch sonst immer ganz glatt im Gesicht. Komisch, dieser Mensch hatte Fell im Gesicht. Allerdings nur am Kinn und an den Wangen. Auch die Menschen sind eben nicht vollkommen, genauso wenig wie ein kleiner Hund auch.

Die Frau mit der sanften Stimme sagte: „Wie findet ihr die kleine Annabell, Kinder?“

Kinder sagte sie zu so großen Menschen, also, das wusste ich nun wirklich besser. Kinder waren ziemlich laute und kleine Wesen, und nicht so groß wie die beiden. Ich fand, sie sahen aus wie ganz erwachsene Menschen.

Die jüngere von den Damen nahm mich vorsichtig auf den Arm. Als sie mich an sich drückt, stieg ein angenehmer Duft in meine Nase. Sie roch so gut und sie hatte schöne helle Haare. Also, sie gefiel mir ausnehmend gut.

„Ich finde sie auch süß, Mama, wir sollten sie nehmen. Schau nur, wie lieb sie sich an mich schmust.“

Scheinbar war sie doch noch ein Kind, sonst würde sie ja wohl nicht Mama sagen.

Heimlich seufzte ich. Also gibt es das auch bei Menschen, dass die Kinder zu groß geraten, ging es mir durch den Sinn.

Der jüngere Mann sagte zu dem Mann mit dem Fell im Gesicht. „Ich finde Mairon und Mama haben recht, Papa. Sie ist wirklich süß. Ich finde es auch nicht schlimm, dass sie etwas größer ist.“

Ich schloss aus seinen Worten, dass er auch ein zu groß geratenes Kind war. Die beiden konnten mich also gut verstehen.

Es dauerte dann auch nicht mehr lange und der Kauf war perfekt. Ich gehörte von jetzt an den vier fremden Menschen, und ich wusste nicht, was auf mich zukam.

Meine Mama hatte ganz traurige Augen als die Frau, die alle Mama nannten, mich auf den Arm nahm und das Haus verließ.


Mein Herz klopfte ganz laut

Mein Herz klopfte ganz laut, ich hatte schreckliche Angst. Würde ich meine Mama nie wiedersehen?

Die Frau setzte sich in ein ziemlich großes Auto und drückte mich sanft an sich. Ich rollte mich auf ihrem Schoß zusammen und ließ mich von ihr streicheln.

Als das Auto fuhr, wurde mir ein wenig schlecht, obwohl ich zugeben muss, dass der Mann nicht sehr schnell fuhr. Ich war trotzdem froh, als wir nach relativ kurzer Zeit anhielten.

Es war ein schönes Haus mit einem großen Garten, in dem ich jetzt wohnen würde.

Im Wohnzimmer setzte die Frau mich auf einen hellen, weichen Teppichboden. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Wenn ich mich hier vergesse, dann wird es sicher ein Donnerwetter geben. Überhaupt sah alles sehr sauber und gepflegt aus. Ob ich mich hier wohl richtig benehmen konnte?

Alle vier Menschen setzten sich auf den Fußboden und sahen mir zu, wie ich mir meine neue Welt eroberte. Zuerst einmal beschnupperte ich alles, was in Reichweite meiner Nase war. Die Menschen waren ganz entzückt von mir. Es machte ihnen scheinbar großen Spaß, mich anzusehen.

Aber mein Name gefiel ihnen nicht, sie nannten mich ab sofort Sweety. Ich fand den Namen etwas albern, aber wenn sie glücklich dabei waren, dann sollten sie mich so nennen.

So nach und nach erfuhr ich, dass der Mann mit dem Fell im Gesicht Hergen hieß, und die Frau Johanna. Aber ich beschloss, sie wie die großen Kinder es auch taten, Mama und Papa zu nennen, das erschien mir so vertraut.

Die Kinder, die ja eigentlich keine waren, hießen Bernd und Mairon.

In der ersten Nacht sperrten sie mich in ihr Badezimmer ein. Allerdings stellten sie mir ein weiches Körbchen mit hinein. Sie streichelten mich alle zärtlich und ließen mich dann ganz allein.


Oh, war das schrecklich

Oh, war das schrecklich, so allein zu sein, ohne meine Mama und meine Geschwister. Nein, das konnte ich mir nicht gefallen lassen. Ich beschloss, herzerweichend zu weinen, und siehe da, es dauerte nicht lange, da stand Papa in der Tür.

„Was ist denn los, du musst doch schlafen Sweety“, schimpfte er mit mir. Ich zog den Schwanz ein und verzog mich in mein Körbchen. Aber lange hielt ich es nicht aus, ich wollte einfach nicht allein sein. Also fing ich wieder an zu weinen und zu jaulen.

Gott sei Dank dauerte es nicht lange, da stand Bernd in der Tür.

„Du willst nicht allein sein, oder?“, fragte er mich und nahm mich auf den Arm. Wie schön wäre es, wenn ich jetzt sprechen könnte, um ihm zu sagen, wie einsam ich bin und wie sehr ich mich fürchten würde, dachte ich traurig.

Ganz eng schmiegte ich mich an ihn und ein Seufzer von mir sollte ihn erweichen, mich mitzunehmen.

„Ich nehme dich mit in mein Zimmer, Sweety, aber du musst ganz leise sein, die anderen müssen es nicht unbedingt merken“, flüsterte er mir liebevoll zu.

Ich war erleichtert, endlich war ich nicht mehr allein. Und man stelle sich vor, ich durfte sogar auf seiner Bettdecke, ganz nah bei ihm schlafen. Das war so schön.

Als Mama uns am nächsten Morgen wecken wollte, wurde sie sehr böse mit Bernd und mir.

„Bernd!“, schimpfte sie, „ein Hund gehört nicht ins Bett, gewöhne es ihm nicht an.“

Schade dachte ich, im Bett gefällt es mir doch so gut, aber das wird jetzt sicher vorbei sein.

Doch was soll ich sagen, ich bin jetzt schon sieben Jahre bei meiner Familie, und ich schlafe manchmal sogar am Fußende von Mamas Bett, obwohl sie dann mit mir schimpft.


Aber sie schimpft so lieb

Aber sie schimpft so lieb, dass ich mich in der Nacht immer wieder in ihr Bett schleiche, wenn sie fest schläft.

Für einen kleinen Hund ist es nicht so einfach, wenn er in eine neue Familie kommt. Ich habe allerdings verdammt viel Glück gehabt, meine Familie geht ganz lieb mit mir um.

Ich weiß es von den Hunden, die ich auf der Straße treffe, nicht allen geht es so gut wie mir. Am liebsten würde ich sie alle mit zu mir nach Hause nehmen, aber ich glaube, dass würde Mama nicht erlauben.

Papa ist heute sehr froh, dass ich nicht so klein geblieben bin. Er sagt oft zu Mama: „Wie gut, dass Sweety nicht so klein ist, mit ihr kann man so richtig rumtoben, ohne dass sie gleich zusammenbricht.“

Überhaupt, im Geheimen ist Papa ja für mich der Liebste von allen. Aber das zeige ich natürlich nicht so deutlich, damit die anderen nicht traurig werden, denn sie haben mich alle sehr lieb. Das merke ich daran, wie sie mit mir umgehen.

Wenn Papa sich auf den Sessel setzt, warte ich nicht sehr lange und springe auf seinen Schoß. Ich lege meinen Kopf an seine Schulter und versuche, mit meinem Pfötchen seine Hand zu erreichen. Ein sicheres Zeichen für ihn, jetzt möchte Sweety gestreichelt werden.

Dann lacht er mich zärtlich an und sagt zu mir: „Na gut, du kleiner Quälgeist, du willst wieder gestreichelt werden.“ Ach, Papa ist so lieb zu mir, und ich habe mich auch an sein Fell im Gesicht gewöhnt.

Bernd und Mairon wohnen jetzt nicht mehr bei uns, aber sie kommen mich oft besuchen. Letzte Woche brachte Mairon einen ganz kleinen Menschen mit. Mama war ganz verzückt und beachtete mich nicht mehr. Aber das lasse ich mir natürlich nicht gefallen. Ich ging zu ihr hin und stupste mit der Nase an ihr Bein. Ich setzte meinen treuesten Blick auf und schon lachte Mama mich an.

„Ist ja gut Sweety, du bist doch meine Beste.“

Na also, es geht doch! Ich bin eben doch wichtiger als der neue kleine Mensch.

Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist, wieso Papa die Mama jetzt immer neckt und kleine Omi zu ihr sagt. Manchmal ist er schon recht albern.

Wie schon gesagt, ich bin jetzt sieben Jahre bei meiner Familie. Mir geht es sehr gut bei ihr. Aber es gibt so viele Brüder und Schwestern, denen es nicht so gut geht.

Und darum möchte ich herzlich bitten, wenn Sie einen Hund sehen, dann gehen Sie lieb mit ihm um, denn auch ein kleiner Hund hat ein ganz großes Herz.

 

Jutta Reinert


Bücher


Roman Schwiegermütter machen dick von Jutta Reinert

Schwiegermütter machen dick

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Die Götter lassen dich nicht sterben, Bettina / Kurzgeschichte

Sanft setzte das Flugzeug auf, die Geschwindigkeit wurde stark abgestoppt und die Passagiere in die Sitze gepresst.
Bettina und Helmut von Langen hielten sich an den Händen und schauten sich tief in die Augen. Sie verstanden sich auch ohne Worte. Leicht drückte er die Hand seiner zarten blassen Frau, deren Haut schon fast ein wenig durchscheinend wirkte. Als sie das Flugzeug verließen, schlossen sie für wenige Augenblicke die Augen, gleißende Sonne empfing sie und hüllte sie mit ihrer Wärme ein.
Kreta, die Insel der Götter, der Sonne und der Liebe. Für Bettina und Helmut war es vor allem die Insel ihrer Liebe. Hier hatten sie sich vor mehr als zehn Jahren kennengelernt. Was als Urlaubsflirt begann, war das große Gefühl für ein ganzes Leben geworden.
Behutsam half er Bettina die Gangway hinunter. Als er sah, wie sie mühsam Schritt für Schritt die Stufen hinabstieg, klopfte sein Herz schmerzlich.
Was nutzt mir mein ganzes Geld, dachte er beklommen, wenn ich Bettina verliere. Wie unwichtig erschienen ihm in diesem Moment die Villa in der Nähe von Stuttgart und das Ferienhaus in Spanien. Wie wenig bedeutete ihm plötzlich die Fabrik für Damenbekleidung, die er zusammen mit seinem Bruder führte.
Von seinem Vater gegründet, war die ehemals kleine Fertigung unter seiner Führung gewachsen und hatte heute einen großen Stellenwert in der Bekleidungsindustrie. Jeder kannte ‚von Langen‘ Modelle.


Bettina ist krank

Seit zwei Monaten wussten sie, dass Bettina sehr krank war. Sie litt an Leukämie. Die Ärzte hatten ihnen nicht viel Hoffnung gemacht. Sicher, sie musste nicht gleich morgen sterben, doch so, wie es aussah, blieb ihr nicht mehr allzu viel Zeit. Sie stellten selbst fest, dass Bettina immer schwächer und anfälliger wurde.
Nachdem der Arzt ihnen den Rat gegeben hatte, ein mildes und warmes Klima würde Bettina ein wenig Lebenskraft zurückgeben, hatte er sich spontan entschlossen seine Geschäfte stehen und liegen zu lassen, um mit ihr nach Kreta zu fliegen.
Nicht nur für einen Monat, sondern für unbestimmte Zeit. Er hatte in einem kleinen Dorf, fernab von jeglichem Trubel, ein einfaches bescheidenes Häuschen gemietet.

Mit Vater und Bruder hatte er deswegen zu Hause sehr viel Ärger auf sich genommen. Sie konnten nicht verstehen, dass er die Fabrik für unwichtiger empfand, als Bettina ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen, auf Kreta vielleicht die letzten Wochen oder Monate ihres Lebens zu verbringen.
Nur seine Mutter, die an der sanften stillen und fügsamen Bettina wie an einer eigenen Tochter hing, hatte sich hinter ihren Sohn gestellt und für Bettina wie eine Löwin gekämpft.
Selten hatte er seine Mutter so kämpferisch erlebt. Sie ordnete sich sonst ihrem dominanten, manchmal starrsinnigen Mann völlig unter. Oft glaubte er, seine Mutter müsse an der Härte ihres Mannes zerbrechen, doch still ertrug sie seine Launen. Helmut wusste, dass sie ihn auch heute noch liebte.
Die Abfertigung am Flughafen Heraklion war schnell erledigt. Sie nahmen sich einen Leihwagen und fuhren beinahe anderthalb Stunden ihrem ersehnten Ziel entgegen.
Das Häuschen lag mitten in den etwas kahlen Bergen an einen Hang gebaut. Bettinas Augen strahlten ihn an, als sie das Haus erblickte, welches weiß und sauber mit der Sonne um die Wette strahlte.


Erfrischender Wind

Indem sie ausstiegen, empfing sie ein angenehmer und erfrischender Wind. Sie erklommen eine etwas steile Treppe und standen dann auf einer großen Terrasse, auf der hübsche bunte Gartenmöbel standen. Von Deutschland aus hatte Helmut alles mit ihrem Vermieter geregelt, der sich freute, das Häuschen für einen längeren Zeitraum vermietet zu haben.
Helmut schloss die Haustür auf und schob Bettina hinein. Sie konnten ein geräumiges Schlafzimmer, ein hübsch eingerichtetes Wohnzimmer, eine kleine Küche, in der alles vorhanden war, und ein sauberes weißes Bad mit Beschlag belegen.
Bettina trat auf die Terrasse hinaus. Der Anblick, der sich ihr bot, begeisterte sie von der ersten Minute an. Als sie nach links sah, konnte sie in nicht allzu großer Entfernung das Meer erblicken. Es erschien ihr fast so blau wie der Himmel über ihr. An der rechten Seite, ganz nah, befand sich ein riesiges Bergmassiv. Außer ihrem Domizil gab es nur noch sehr wenige weitere Häuser, die sich an den Berg duckten.

Etwa dreihundert Meter entfernt entdeckte Bettina ein etwas verfallen wirkendes Haus, das sicher irgendwann einmal weiß gewesen sein musste, jetzt aber in einem schäbigen Grau der Sonne und dem Wind trotzte.
Sie sah Schafe und Hühner in einem provisorisch zusammengezimmerten Stall. Und obwohl alles einen ungepflegten Eindruck machte, erschien es Bettina seltsam vertraut und anheimelnd.
Helmut trat hinter sie und umfing sie zärtlich mit seinen Armen. Sie schmiegte sich eng an ihn, so als erwartete sie Stärke und Hilfe von ihm. Sie vertraute ihm mit jeder Faser ihres Herzens und war glücklich, wenn er in ihrer Nähe war.

„Schau mal, Helmut“, sprach sie ihn an, „dieses Häuschen da gegenüber zieht meine Blicke wie magisch an. Ich weiß nicht warum, aber es macht auf mich den Eindruck von Glück und Harmonie.“

Zärtlich lächelte er sie an. „Kleine Träumerin, da steht doch nur ein schäbiges halb verfallenes Haus, vor dem ein paar Hühner, Schafe und ein alter Mann dahinvegetieren. Aber wenn es dich glücklich macht, dann träume weiter. Nur du zählst für mich, und wenn du glücklich bist, ist die Welt für mich in Ordnung.“

Warm schaute sie zu ihm auf. „Ich fühle es, Helmut, hier an diesem Ort, auf der Insel unserer Liebe, werde ich wieder gesund werden. Und dann werde ich dir ein Kind schenken. Die kleine Tochter, die du dir immer gewünscht hast.“

Verloren schauten seine Augen in die Ferne. Wie schön wäre es, wenn ihre Worte stimmten und sie wieder gesund werden könnte. Ein Kind, ja, das hatte er sich gewünscht, aber wie wenig zählte dieser Wunsch, wenn er daran dachte, wie krank sie war.

Seit er sie kannte, war Bettina ein wenig kränklich und anfällig gewesen, und obwohl sie sich beide ein Kind gewünscht hatten, war ihre Hoffnung bis zum heutigen Tag nicht erfüllt worden.


Jeden Wunsch von den Augen abgelesen

In den nächsten Tagen umgab er Bettina mit großer Fürsorge. Er versuchte, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Manchmal fuhren sie den Berg hinunter, um Einkäufe zu erledigen, oder in eine einsame Bucht, um den lebhaften Wellen zuzusehen, wie sie sich an den Felsen, die die Bucht einhüllten, brachen oder langsam im weichen Sand ausrollten.

Eng aneinander gekuschelt schauten sie diesem Schauspiel immer wieder gerne zu. Nur selten gingen sie essen. Meistens bereiteten sie sich eine einfache aber schmackhafte Mahlzeit in der kleinen Küche zu, setzten sich nach draußen auf die Terrasse und genossen das schöne Wetter, die Sonne, den leichten Wind und die frische seidige Luft.

Bettina war nach wie vor sehr schwach und meist konnte sie nur geschützt auf einer Liege ruhen. Dabei sah sie manchmal vor dem gegenüberliegenden Haus den alten Mann auf der verfallenen Bank sitzen. Sein Hund, der ebenfalls schon recht gebrechlich wirkte, lag ihm zu Füßen. Selten fand Bettina den Mut, ihm zuzuwinken, und freute sich dann, wenn er seine Hand hob und zurückgrüßte.

Wieder begann ein neuer Tag wie alle vorherigen, seit sie auf Kreta weilten, mit herrlichem Sonnenschein. Sie hatten zusammen ihr Frühstück eingenommen und Helmut hatte darüber gewacht, dass Bettina brav ihre vorgeschriebene Medizin nahm. Danach brach Helmut auf, um im Dorf einzukaufen.

Bettina blieb alleine zurück. Wie gebannt schaute sie hinüber zu dem baufälligen Haus. Fast hypnotisch zog sie sich feste Schuhe an und schritt den beschwerlichen steinigen Weg entlang, der zu diesem Haus führte.

Wie an jedem Tag saß der alte Mann zusammen mit seinem Hund auf der Bank. Als er sie kommen sah, lachte er sie mit seinem zahnlosen Mund freundlich an. Der Hund hob nur kurz seinen struppigen graubraunen Kopf. Schüchtern trat Bettina näher und sagte leise: „Hallo!“

Der alte Mann klopfte mit der Hand auf die Bank und forderte sie auf, sich neben ihn zu setzen.

Bettina wunderte sich nicht, dass er sie auf Deutsch ansprach. Es war für sie irgendwie selbstverständlich, dass sie die gleiche Sprache beherrschten. „Ich heiße Bettina“, stellte sie sich vor.

Wieder lächelte der zahnlose Mund sie an, und in gebrochenem Deutsch lispelte er: „Ich habe dich schon oft vor dem schönen Haus gesehen. Warum bist du nicht schon eher zu mir gekommen? Ich weiß, dass du großen Kummer hast.“

„Jetzt bin ich hier!“, lächelte Bettina zurück. Voller Vertrauen erzählte sie ihm von ihrer Krankheit, von der großen Liebe zu ihrem Mann und von der Angst, die sie vom ersten Tag an vor ihrem harten Schwiegervater gehabt hatte.

„Bald werde ich sterben“, sagte sie traurig, „und dabei möchte ich noch so gerne leben. Ich bin doch gerade erst zweiunddreißig.“


Seine Augen blickten sie wissend an

„Du wirst nicht sterben, Kind. Ich weiß, du wirst leben. Bettina, die Götter lassen dich nicht sterben.“

Schmerzlich erwiderte Bettina seinen eindringlichen Blick. Es erschien ihr, als könne er ihr Inneres erkennen.

Sie blieb noch eine halbe Stunde bei ihm sitzen und fühlte sich seltsam geborgen in seiner Nähe. Bevor sie sich auf den Rückweg machte, legte er ihr noch eine Knolle in die Hand.

„Diese Knolle musst du schälen und dann drei Stunden bei schwacher Flamme kochen. Den noch warmen Saft trinkst du in kleinen Schlucken. Er nimmt alles Böse aus deinem Körper. Du wirst sehen, bald geht es dir besser. Komm jeden Morgen zu mir und hol dir eine frische Knolle. Da oben, hoch auf dem Berg, baue ich sie an. Es ist eine Wunderpflanze, die allen Schmutz aus deinem Körper herausholt.“

Bedächtig nickte er mit dem Kopf und verschwand, ohne ein weiteres Wort zu sagen, in seinem Haus.

Langsam ging sie den Weg zu ihrem Haus zurück. Sie hatte das Gefühl, als würde die Knolle in ihrer Hand wie Feuer brennen, aber eisern hielt Bettina sie wie einen kostbaren Schatz fest.

In ihrer Küche machte sie sich sofort an die Arbeit. Sie setzte den Topf auf den Herd und schnitt die Knolle in kleine Stücke. Sie fügte Wasser hinzu und ließ alles aufkochen. Dann stellte sie die Flamme auf klein, genauso wie es seiner Anweisung entsprach.

Als ihr Mann nach Hause kam, war das ganze Haus in einen ungewöhnlichen Duft eingehüllt.

„Was kochst du da, mein Schatz?“, wurde sie von ihm gefragt.

Sie erzählte ihm, was sie erlebt hatte. Fast unwirsch sagte er daraufhin: „Du darfst aber auf keinen Fall deine Medikamente vergessen, du musst sie täglich einnehmen. Ich glaube nicht an diesen faulen Zauber. Es wäre mir lieber, du würdest nicht wieder dort hingehen.“

Sie hörte nicht auf ihn, sondern ging weiter immer zur selben Zeit zu dem alten, weisen Mann. Als Helmut die Knolle einmal sah, lachte er laut auf. „Na, der gute alte Herr ist ein Spaßvogel, die sieht ja aus wie Knollensellerie.“

„Das habe ich zuerst auch gedacht, aber sie riecht und schmeckt völlig anders. Es kann nicht Knollensellerie sein.“

Helmut sagte nichts mehr dazu, aber er begleitete Bettina auch niemals zum Nachbarhaus, obwohl sie ihn häufig darum bat.

Mit dem alten Mann verband sie inzwischen eine tiefe Freundschaft. Sie meinte, ihn schon ihr ganzes Leben lang zu kennen.

Täglich bekam sie eine Knolle von ihm, kochte sie und trank dann den bitteren Sud.

Nach vier Wochen stellte sie erste Veränderungen an sich fest. Sie hatte wieder guten Appetit und fühlte sich nicht mehr so leer und ausgebrannt. Die Spaziergänge, die sie mit Helmut unternahm, wurden länger und sie war seltener müde.


Auch Helmut bemerkte die Veränderungen

Er schob sie allerdings auf die Medikamente und die klimatische Umstellung.

Bettina blühte auf, sie nahm an Gewicht zu, ihre Haut war sanft gebräunt, die Haare wieder voll und glänzend.

Sie waren nun schon fünf Monate auf der Insel, als wieder einmal im Krankenhaus in Heraklion eine Blutuntersuchung anstand. Schon die letzte Untersuchung war wesentlich besser ausgefallen.

Bettina dachte kaum noch an ihre Krankheit. Es war inzwischen September geworden und noch immer war das Wetter warm und sonnig. In den vergangenen Monaten hatte es nicht einmal geregnet. Jeden Tag unterhielt sie sich mit dem alten Mann. Sie sprach mit ihm über ihre Ängste und Kümmernisse und er hörte ihr geduldig zu. Gemeinsam versuchte er, mit ihr zu ergründen, warum sie manche Dinge so schwernahm. Er gab ihr Anreize über sich selbst und ihr Leben nachzudenken. Und jeden Morgen holte er ihr eine neue Knolle vom Berg. Sie sah ihn mühselig den Berg hochgehen, um nach wenigen Minuten wieder hinunterzusteigen.

Auch an diesem Tag ging sie zu ihm. Sie war ängstlich, denn heute würde sie das Ergebnis der neuerlichen Untersuchung erfahren.

Der alte Mann strich ihr über das Haar. „Habe keine Angst, Bettina, du wirst nur Gutes erfahren. Du wirst mich nicht mehr brauchen. Du bist gesund.“

„Ich werde dich immer brauchen, du bist mein Freund. Wenn wir zurückkommen, wird es zu spät sein, dir zu berichten, wie das Ergebnis ausgefallen ist, aber gleich morgen früh werde ich wieder bei dir sein.“

Er sagte nicht ein Wort, sondern ging gebeugt in sein Haus zurück. An der Tür drehte er sich um, hob die Hand und lächelte ihr zu.

Im Krankenhaus erhielt Bettina eine wunderbare Nachricht. Ihre Blutwerte waren sehr gut.

„Meinen Glückwunsch“, sagte der Arzt auf Englisch. Er beherrschte die deutsche Sprache nur sehr spärlich. „Sie sind gesund! Wieder einmal hat die Medizin ein kleines Wunder vollbracht.“

Bettina verzog spöttisch ihre Lippen. Sie wusste, nur der alte Mann aus den Bergen hatte dieses Wunder wahr werden lassen.

Helmut war völlig aus dem Häuschen. Auf der Rückfahrt griff er immer wieder nach ihrer Hand, und als Bettina ihn bat, sie am nächsten Morgen zu ihrem Freund, dem alten Mann zu begleiten, stimmte er freudig zu.

Am kommenden Morgen sah Bettina ihn nicht den Berg erklimmen. Sie sah ihn auch nicht vor dem Haus auf der Bank sitzen, und fühlte im selben Augenblick, dass sie ihren besten Freund verloren hatte.

„Helmut“, rief sie ihren Mann, „lass uns schnell rüber laufen, es stimmt etwas nicht, vielleicht ist er krank. Er ist jeden Tag um die gleiche Zeit auf den Berg gestiegen, um mir die Knolle zu holen, und dann hat er vor dem Haus auf mich gewartet. Ich kann ihn heute nicht entdecken.“

So schnell ihre Füße sie trugen und der steinige Weg es erlaubte, rannte sie dem Haus entgegen.

Die Haustür stand offen, doch kein Geräusch war zu hören. Sie riefen laut nach ihm, erhielten aber keine Antwort. Das kleine Häuschen war leer. Auf dem wackeligen Holztisch fand sie einen Zettel, auf dem in kaum lesbarer Schrift geschrieben stand: „Die Götter haben dir geholfen, Bettina, du wirst mich nicht mehr brauchen.“


Der alte Mann kam nicht wieder

Alle Nachforschungen, die sie im Dorf betrieben, verliefen im Sand. Kaum einer hatte ihn gekannt.

Vor Jahren war er genauso plötzlich aufgetaucht, wie er jetzt verschwunden war. Nur der Bürgermeister wusste zu berichten, dass er das alte Häuschen vor vielen Jahren von seiner verstorbenen Tante geerbt hatte. Er war allen im Dorf ein wenig unheimlich gewesen, deshalb hatte man sich nicht um ihn gekümmert. Er war ein Einsiedler, den jeder mied.

Bettina wusste es besser. Er war ein einfühlsamer Mensch, der Dinge wusste und kannte, die den meisten Menschen verborgen blieben.

Manchmal dachte Bettina, wenn sie auf ihrer Terrasse stand und auf das alte verfallene Haus starrte: Vielleicht war er ein weiser Mann, den die Götter mir geschickt haben. Denn was hatte er mir bei unserer ersten Begegnung gesagt: „Die Götter lassen dich nicht sterben, Bettina.“

Voller Liebe schmiegte sie sich an ihren Mann und war dankbar, dass sie die große Liebe zu ihm weiterhin erleben durfte.

 

Jutta Reinert


Bücher


Roman Schwiegermütter machen dick von Jutta Reinert

Schwiegermütter machen dick

Ich habe schon viele Seufzer über schlimme Schwiegermütter gehört, bevor ich dieses Buch mit dem Titel „Schwiegermütter machen dick“ geschrieben habe: Julia Ehrenfeld...
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Roman von Jutta Reinert Mama ab heute heißt du Oma

Mama, ab heute heißt du Oma

Das Buch ist eine in sich abgeschlossene Fortsetzung meines Romandebüts unter dem Titel „ Schwiegermütter machen dick “. Nachdem Julia Ehrenfeld langsam wieder...
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Roman Am Ende steht ein neuer Anfang Jutta Reinert

Am Ende steht ein neuer Anfang

Nach den Romanen „ Schwiegermütter machen dick “ und „ Mama, ab heute heißt du Oma “, schließe ich meine Trilogie einer deutschen...
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Roman Ich bib gegangen Jutta Reinert

Ich bin gegangen von Jutta Reinert

Marion und Jutta treffen aufeinander als angehende Schwiegermutter und Schwiegertochter. Marion ist die Freundin von Juttas Sohn Oliver. Beide, Mutter und Sohn, haben...
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Der Regenbogen des Lebens / Kurzgeschichte

Jutta Reinert Kurzgeschichte / Regenbogen des LebensEs ist fast magisch zu nennen, wenn wir Menschen einen Regenbogen am Himmel entdecken. Der Bogen mit den hellen Farben, der von der Erde bis in den Himmel geht, jedenfalls wirkt es so auf uns, erfasst unsere Sinne. Die meisten bestaunten diesen Regenbogen und sind glücklich, ihn zu sehen.

Unsere Geschichte beginnt in einem Land im Süden, in dem die Sonne die Menschen wärmt und die Tage ein bisschen heller erscheinen, als wir es in den dunkleren, nordischen Ländern erleben.

Eine Gruppe, sagen wir mal, etwas reiferer Damen, saß zum ersten Mal zusammen auf der überdachten Terrasse eines Lokals nahe am Mittelmeer. Die Stimmung war eher unterkühlt, man kannte sich noch nicht so gut und konnte die anderen Frauen nur schlecht einschätzen. Irgendwie wollte auch die Sonne ihre herrlichen Strahlen an diesem Tag nicht richtig zeigen. Der Himmel war bedeckt aber die Luft für Ende November immer noch recht warm.

Alle Damen verband aber eigentlich ein Ziel, sie wollten miteinander eine angenehme Zeit verleben, vielleicht ein wenig dem Alltag entfliehen und einfach nur freundlich und entspannt miteinander reden.

Man hatte sich vorher schon über die modernen Medien ein wenig beschnuppert und dabei festgestellt, dass nicht alle der anderen etwas älteren Mädels den eigenen Vorstellungen entsprachen. Jede von ihnen hatte ihr Leben bis dahin gelebt und so manches schwere Päckchen tragen müssen. Es war in diesen Medien auch schon mal etwas heftiger zugegangen und böse Worte waren geschrieben worden. So herrschte zwischen einigen Frauen ein etwas schwieriges Verhältnis.


Sie lebten ja auch in den unterschiedlichsten Welten.

Mit einem Partner, allein, sogar mit der ganzen Familie oder mit einem kleinen Hund, der ihr Leben bedeutete. Die einen standen sehr früh auf, andere machten die Nacht zum Tag und schliefen dann morgens gerne etwas länger.

Die eine Frau war in ihrer Gefühlswelt eher ein wenig überschwänglich, was ruhigere Exemplare ziemlich verwirrte. Manche waren mit einer lauten Stimme gesegnet, andere dagegen nicht ganz so stimmgewaltig. Eben eine gemischte Gruppe, teilweise völlig unterschiedlich denkender Frauen.

Man wollte so gerne eine harmonische Gruppe sein, die auch mal füreinander einsteht.

So richtig wollte es noch nicht gelingen, aber alle waren gewillt einen Weg zu suchen, den man gemeinsam gehen konnte.

Plötzlich war ein begeistertes Gemurmel zu hören und alle schauten in wunderbarer Einheit auf den wunderschönen Regenbogen, der, so sah es aus, dem Mittelmeer entstieg und den Himmel erklomm. Die Farben waren sanft und schienen Geborgenheit zu vermitteln.

Die Damen sahen in diesem Regenbogen einen alten Mann mit einem Kind an der Hand. Das Kind hatte ein liebevolles Strahlen im Gesicht, so wie es nur Kinder vermochten.


Das kleine Mädchen

Das kleine Mädchen mit den goldblonden Locken ging voller Fröhlichkeit und Wärme zu jeder einzelnen Dame und umarmte sie. Es sagte kein Wort aber sein Wesen wirkte so warmherzig, dass keine Worte nötig waren.

Die Damen staunten und fühlten eine große Ruhe in sich aufsteigen, als eine Stimme sagte: „Wie soll Frieden in der ganzen Welt sein, wenn ihr wunderbaren Frauen es nicht schafft, friedlich miteinander umzugehen? Es ist nicht immer leicht, die Werte und Gefühle eines anderen Menschen zu verstehen und vielleicht sogar auszuhalten. Aber wäre es dann nicht besser, die eigenen Worte zu überdenken, bevor sie geschrieben oder gesprochen werden? Manchmal ist es ratsam, einfach nur stumm zu bleiben. Ihr müsst nicht alle Menschen lieben, aber ihr solltet sie achten. Wenn ihr euch über einen anderen Menschen ärgert und seine Wortwahl nicht versteht, dann nehmt ihn gedanklich erst einmal in den Arm, bevor ihr eure Antwort schreibt oder sprecht. Sie wird viel weicher ausfallen und trotzdem eure eigene Wahrnehmung ausdrücken“.

So plötzlich wie sich der Regenbogen gezeigt hatte, verschwand er auch wieder und mit ihm das liebevolle kleine Mädchen und der weise alte Mann.

Die Damen staunten und fragten sich, ob sie das soeben Geschehene wirklich erlebt hatten oder es nur ihren Gefühlen geschuldet war.

Man lächelte sich freundlich zu und alle bösen Worte und sogar Gedanken waren einer hellen friedvollen Verbundenheit gewichen.

Die Weihnachtszeit kommt in großen Schritten auf uns zu. Manche Menschen lieben diese Zeit, andere finden sie kitschig und vollkommen überflüssig, aber sie sollte uns eigentlich an den Sinn des Lebens erinnern. Wir sollten friedvoll und harmonisch miteinander umgehen, vielleicht mal auf unsere innere Stimme hören, die uns wahrscheinlich nur eine kleine Umarmung eines Kindes schickt oder die Worte eines weisen Mannes oder einer weisen Frau.

Es sei der Autorin gestattet, ihre Fantasie in diese Geschichte einzugeben, denn manchmal fangen so die wahren Märchen an.

Jutta Reinert


Bücher


Roman Schwiegermütter machen dick von Jutta Reinert

Schwiegermütter machen dick

Ich habe schon viele Seufzer über schlimme Schwiegermütter gehört, bevor ich dieses Buch mit dem Titel „Schwiegermütter machen dick“ geschrieben habe: Julia Ehrenfeld...
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Roman von Jutta Reinert Mama ab heute heißt du Oma

Mama, ab heute heißt du Oma

Das Buch ist eine in sich abgeschlossene Fortsetzung meines Romandebüts unter dem Titel „ Schwiegermütter machen dick “. Nachdem Julia Ehrenfeld langsam wieder...
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Roman Am Ende steht ein neuer Anfang Jutta Reinert

Am Ende steht ein neuer Anfang

Nach den Romanen „ Schwiegermütter machen dick “ und „ Mama, ab heute heißt du Oma “, schließe ich meine Trilogie einer deutschen...
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Roman Ich bib gegangen Jutta Reinert

Ich bin gegangen von Jutta Reinert

Marion und Jutta treffen aufeinander als angehende Schwiegermutter und Schwiegertochter. Marion ist die Freundin von Juttas Sohn Oliver. Beide, Mutter und Sohn, haben...
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Corona Virus / Es ist nicht mehr so still

Viele Wochen sind nun vergangen und ein schreckliches Virus begleitet uns noch immer. Corona will noch nicht gehen und wir müssen damit leben. Keiner weiß, wie lange noch.

Nein, ich habe immer noch keine Angst, aber ein unwohles Gefühl ist geblieben.

In Spanien sind die Vorschriften jetzt nicht mehr ganz so streng. Nach den vielen Wochen, in denen wir nur zum Einkaufen das Haus verlassen durften, können wir jetzt endlich nicht nur in unserem Dorf spazieren gehen.

Mein Mann und ich sind vor Corona gerne um Mitternacht noch zu einem Spaziergang aufgebrochen. Wir lieben es, durch die leeren und ruhigen Straßen zu gehen.

Jetzt müssen wir um 23:00 Uhr wieder in unserem Haus sein. Ein wenig wie früher als wir jung waren. Mami und Papi gaben uns die Zeit vor, wann wir zu Hause zu sein hatten. Heute ist es der spanische Staat, der uns sagt, wann die Nachtruhe beginnt.

Noch vor wenigen Tagen war es ganz still auf der Straße, nur sehr selten sahen wir jemanden mit seinem Hund Gassigehen. Es war kein Auto zu sehen, aber vor allem nicht zu hören.

Plötzlich war eine Zeit angebrochen, sagen wir mal, die Corona Zeit, die mich innehalten ließ. Es war so still. Ich nahm nur die Natur wahr. Nichts störte mein kleines Stelldichein mit ihr. Alles erschien mir, trotz Corona, so friedlich. Ein kleiner Windhauch und schon sangen die Blätter an den Bäumen ein Lied. Ich hörte das Mittelmeer, das nicht weit von unserem Haus entfernt ist, seinen eigenen Gesang in die Welt geben. Ich nahm das zarte Zwitschern der Vögel auf und freute mich an ihrer sanften Melodie.


Corona kam und wir hatten wieder Zeit

Corona kam und wir hatten wieder Zeit, auf diese wundervollen Dinge zu achten. Ich war schon immer gerne in der Natur. Doch hatte ich sie vorher auch so zauberhaft wahrgenommen, wie jetzt, in unserem kleinen Garten? Ich liebe dieses kleine Stück Land, erfreue mich an den Blumen und den noch kleinen Orangen-Bäumchen. Lasse mich vom Duft der Blüten verführen und hoffe, dass ich irgendwann einige Orangen ernten werde. Aber noch nie kamen mir unser Haus und unser Garten wie eine kleine Festung vor, die mich und meine Familie vor einem unheimlichen Virus schützen muss.

Natürlich mache ich mir auch Sorgen, ob meine Lieben alles gut überstehen. Ob sie ihren Job behalten können? Die Antwort darauf ließ nicht lange auf sich warten und ich wusste, dass Corona mit seinen finanziellen Auswirkungen auch meine Familie getroffen hatte.

Mein Mann und ich haben unser Auskommen. Ja, einige finanzielle Einbrüche gibt es, aber damit können wir leben. Ich bewundere meine Kinder und meine Enkel, wie sie die Situation annehmen. Es wird nicht gemeckert oder auf die Politik geschimpft. Wenn meine Enkelin mich anstrahlt und mit mir klönt, dann geht mir das Herz auf. Unseren großen Enkel haben wir schon viele Wochen nicht mehr gesehen, obwohl er nur 100 km von uns entfernt wohnt.

Vor fünf Tagen durften wir endlich wieder zu einem Spaziergang unser Haus verlassen. Unser erster Weg führte uns zum Meer. Wir gingen wie kleine Kinder durch die Straßen, sahen uns glücklich um. Einige Häuser waren frisch gestrichen, da hatten die Eigentümer wohl die Corona-Zeit genutzt und waren im privaten Bereich sehr fleißig gewesen.

Als wir eine ehemalige Nachbarin trafen, strahlten wir uns gegenseitig, aber mit Abstand an. Kein Küsschen, keine liebe Umarmung dennoch das gute Gefühl, einen lieben Menschen zu sehen.


Am Meer atmete ich tief durch.

Es war einfach wunderbar, nach so vielen Wochen das Meer zu erblicken. Ganz langsam ging ich über den Sand hin zu „meinem“ Meer. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Durfte ich eigentlich an den Strand oder war es immer noch verboten. Trotzdem ging ich langsam Schritt für Schritte weiter. Ich genoss den leichten Wind und sah, wie sich die Wellen im Sand brachen.

Bildete ich es mir ein oder war das Wasser total klar? Hatte sich die Natur vielleicht ein wenig von uns Menschen erholt? So schnell wird es wohl nicht gehen, aber mir tat es gut, das Meer hier an unserem Strand so sauber zu sehen.

Es ist schön, wieder ein wenig spazieren gehen zu dürfen. Wir haben die Hoffnung auf die zweite Phase der Lockerungsmaßnahmen, die am Montag starten soll, um dann in ein weiteres Stückchen Freiheit zu starten.

Corona hat viel verändert und es wird in unserem Leben sicher noch mehr verändern. Menschen, die sich immer schon nah waren, sind noch näher zusammengerückt. Andere melden sich fast täglich, obwohl sie fast 2.500 km entfernt wohnen. Es sind gute Freunde, die uns schon weit über 30 Jahre begleiten. Sie haben Angst um uns, weil sie permanent hören, wie heftig Spanien vom Coronavirus erfasst wurde.

Ich bekomme liebe Nachrichten auch von Menschen, die ich nur wenig kenne, die mich aber glücklich machen. Oder wenn mir eine Freundin hübsche Fotos von ihrem süßen Enkel schickt, der in diese schwierige Zeit hinein geboren wurde. Ich freue mich darüber, dass ich durch die Fotos und kleinen Videos an der Entwicklung von so einem niedlichen Schatz teilnehmen kann. Das tut meiner Seele gut und mit solchen Erlebnissen kommt jeder von uns besser durch diese ungewöhnliche und schwere Zeit.


Facebook

Wenn ich bei Facebook manche Kommentare lese, kann ich nur den Kopf schütteln und frage mich, ob intelligente Menschen wirklich so etwas glauben, was sie da so posten oder teilen. Menschen, die ich glaubte zu kennen. Allerdings bin ich der Auffassung, dass jeder seine eigene Meinung haben sollte, egal ob sie mir oder anderen gefällt. Am Anfang habe ich noch darauf geantwortet, das mache ich heute kaum noch. Ich will meine Zeit nicht mit solchen, in meinen Augen, unmöglichen Posts verschwenden. Manchmal lese ich den einen oder andern noch, aber so ein Gedankengut ist einfach nicht meins. Dann lasse ich mich eben als Schlaf-Schaf bezeichnen, wie ich es immer wieder lese, wenn jemand diese hetzerischen Posts anders beurteilt. Da kann ich gut mit leben, denn Schäfchen sind doch süß.

Keiner von uns weiß, was noch kommen wird. Keiner wird es mit Posts, in denen Hetze verbreitet wird, ändern. Aber die Schreiber und Verbreiter machen vielen Menschen mit solchen Äußerungen nur noch mehr Angst. Wir werden merken, was das Leben noch für uns bereithält.

Jetzt habe ich fast einen kleinen Roman geschrieben, was ich eigentlich gar nicht wollte. Ich hoffe, es hat euch trotzdem ein wenig Spaß gemacht, meine Gedanken zu lesen.

Alles Liebe, bleibt gesund und habt trotz allem noch Freude am Leben, denn wir haben nur dieses eine Leben.

 

Jutta Reinert


Bücher


Roman Schwiegermütter machen dick von Jutta Reinert

Schwiegermütter machen dick

Ich habe schon viele Seufzer über schlimme Schwiegermütter gehört, bevor ich dieses Buch mit dem Titel „Schwiegermütter machen dick“ geschrieben habe: Julia Ehrenfeld...
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Roman von Jutta Reinert Mama ab heute heißt du Oma

Mama, ab heute heißt du Oma

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Roman Am Ende steht ein neuer Anfang Jutta Reinert

Am Ende steht ein neuer Anfang

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Roman Ich bib gegangen Jutta Reinert

Ich bin gegangen von Jutta Reinert

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Habe ich Angst? / Vor einem unheimlichen Virus.

Habe ich Angst vor einem unheimlichen Virus?

Es ist still geworden hier bei uns in Spanien. Meine Familie und ich leben in Spanien und das eigentlich sehr gerne. Lebe ich immer noch voller Freude hier, jetzt in dieser Situation? Wäre ich in Deutschland besser aufgehoben?

Ja, ich lebe immer noch gerne hier. Egal, wo ich mich befinden würde, sicher bin ich in keinem anderen Land.


Unsere Welt steht so langsam überall still.

Dieses unangenehme Virus nimmt uns unseren gewohnten Lebensraum. Wir dürfen nicht mehr auf die Straße, können keinen lieb gewordenen Spaziergang mehr machen und unsere Familie und Freunde nicht treffen.

Wieder empfinde ich es wunderbar und bin voller Dankbarkeit, dass unsere Kinder neben uns wohnen. Wir können sie sehen, mit ihnen sprechen. Umarmt haben wir uns nun schon mehr als zwei Wochen nicht mehr, denn unser Sohn und Schwiegertochter arbeiten in Firmen, die arbeiten dürfen, und treffen somit auf andere Menschen. Vorsicht kann nicht verkehrt sein. Abstand muss sein.

Meine beiden schon erwachsenen Enkelkinder sind meinem Herzen so nah. Auch wenn unser großer Enkel 100 km von uns entfernt, in Valencia lebt und leider nicht zu uns kommen kann, ist er in Gedanken immer bei mir. Wir telefonieren und schreiben uns, manchmal machen wir eine Video-Schaltung. Ich kann ihn sehen und bin in dem Augenblick unheimlich glücklich. Wenn er dann auch noch sagt: “Omi, pass ganz gut auf dich und Opa auf“, macht es mich froh. Er wird an Ostern nicht nach Hause kommen können, aber er wird dennoch bei uns sein.


Mein kleines blondes Friesenpüppchen, hat mich und ihren Opa sehr gerührt.

Inzwischen ist auch sie erwachsen. Gleich am Anfang der Ausgangssperre kam sie zu uns und sagte sehr energisch: „Ich kaufe jetzt immer für euch ein. Ich will nicht, dass euch etwas passiert. Ich will euch nämlich noch lange behalten. Ihr seid so wichtig für uns.“ Wenn sie kommt, um den Einkauf mit mir zu besprechen und mich dabei anlacht, ist es, als ob ein warmer Sonnenstrahl mich berührt.

Wie wunderbar ist es, zu merken, wie wichtig wir unserem tollen Sohn, unserer lieben (Schwieger)Tochter und unseren fürsorglichen Enkeln sind. Wobei, wir wissen es zu jeder Zeit, aber jetzt tut es besonders gut.

Heute ist der fünfzehnte Tag oder schon der sechzehnte oder siebzehnte Tag unserer auferlegten Quarantäne oder besser unserer Ausgangssperre? Plötzlich ist es überall ruhig, ganz still. Wir hören kaum noch mal ein Auto, nur die Polizei fährt durch unsere Straße. Aus dem Lautsprecher erklingt manchmal eine ernste Stimme, die uns Menschen auffordert, unsere Häuser nicht mehr zu verlassen. Das sollte inzwischen eigentlich jeder wissen und sich auch daran halten. Manchmal fahren sie auch mit fröhlicher Musik an den Häusern vorbei. Das gefällt mir und ich finde es schön. Aber ich frage mich schon, ob man mir hier gerade meine Freiheit, die Kontrolle über meinen Alltag nimmt?


In irgendeiner Weise schon, aber es ist in meinen Augen natürlich vollkommen richtig so.

Gestern schien, im leider zur Zeit ziemlich verregneten Spanien, endlich mal wieder die Sonne. Ich ging in meinen kleinen sehr hübschen Garten, sah meine blühenden Blumen und erfreute mich daran, wie die Blätter an meinem Apfel- und Birnenbaum sich leicht im Wind bewegten. Das herrlich frische Grün tat den Augen gut. Am Orangenbaum zeigen sich viele wohlriechende, feine weiße Blüten. Ich schnupperte und war fast ein wenig betäubt von ihrem lieblichen Duft.

Unser gemütlicher Relaxsessel im Garten nahm mich gerne auf, als ich mich hineinsetzte. Die weichen Polster schmiegten sich an meinen Körper. Ich schaute mir den fast schon kitschig blauen Himmel an und fühlte mich von der warmen Sonne wohlig umsorgt.

Es war so still, ungewohnt still. Keine Nachbarn waren zu hören, kein fröhliches Kinderlachen. Aber dann nahm mein Ohr das zarte Gezwitscher der Vögel wahr und ich hörte das Lied, das unser nicht weit entferntes Mittelmeer, scheinbar gut gelaunt, von sich gab. Der leichte Wind umschmeichelte meine Haut. Es tat so gut, unsere schöne Natur zu hören und zu spüren.


Leider regnet es heute wieder heftig.

Es ist, als ob der Himmel weinen würde, über das, was auf unserer schönen Welt gerade passiert.

Ich verfolge im Internet, was dort alles geschrieben wird, und wundere mich darüber, was manche Menschen so von sich geben. Da bekomme ich oft eine Gänsehaut. Haben die Verschwörungstheoretiker recht mit ihren düsteren Voraussagen? Wird es tatsächlich so schlimm kommen? Ich bleibe positiv und glaube daran, dass unsere Welt sich vielleicht verändern wird, aber auch dann müssen wir damit zu leben lernen. Was das Leben noch für uns bereit hält, weiß ich nicht, aber andere Menschen ganz sicher auch nicht.

Ich horche in mich hinein, habe ich Angst vor dem unheimlichen Coronavirus? Angst, nein Angst habe ich nicht, aber ein ungutes Gefühl.

Wir werden sehen, wie sehr so ein Virus unsere Welt verändert. Vielleicht auch uns Menschen? Denken wir anders, wenn wir diese Krise überwunden haben?

Wir wissen es heute noch nicht und können nur versuchen, alles was kommt, anzunehmen.

Ich wünsche euch trotz aller Einschränkungen eine gute und gesunde Zeit.

 

Jutta Reinert


Bücher


Roman Schwiegermütter machen dick von Jutta Reinert

Schwiegermütter machen dick

Ich habe schon viele Seufzer über schlimme Schwiegermütter gehört, bevor ich dieses Buch mit dem Titel „Schwiegermütter machen dick“ geschrieben habe: Julia Ehrenfeld...
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Roman von Jutta Reinert Mama ab heute heißt du Oma

Mama, ab heute heißt du Oma

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Roman Am Ende steht ein neuer Anfang Jutta Reinert

Am Ende steht ein neuer Anfang

Nach den Romanen „ Schwiegermütter machen dick “ und „ Mama, ab heute heißt du Oma “, schließe ich meine Trilogie einer deutschen...
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Roman Ich bib gegangen Jutta Reinert

Ich bin gegangen von Jutta Reinert

Marion und Jutta treffen aufeinander als angehende Schwiegermutter und Schwiegertochter. Marion ist die Freundin von Juttas Sohn Oliver. Beide, Mutter und Sohn, haben...
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6 Tipps für guten Klappentext

Klappentext – Das unterschätzte Marketinginstrument

Klappentext - Das unterschätzte MarketinginstrumentDer Klappentext gehört zu den wichtigsten Marketinginstrumenten eines Autors und doch wird er oft unterschätzt. Das Erste, was ein interessierter Kunde von einem Buch sieht, ist das Buchcover. Spricht ihn das an, nimmt er das Buch in die Hand und liest den Klappentext. Dieser Moment ist entscheidend für den weiteren Verlauf. Überzeugt dein Klappentext nicht, legt der Interessent das Buch aus der Hand  und nimmt sich das nächste Buch vor. Das muss aber nicht sein. Wenn du dir die folgenden 6 Tipps für gute Klappentexte zu Herzen nimmst, hat dein Buch gute Chancen, den Leser zu überzeugen und gekauft zu werden.


  • 1. Der Klappentext ist keine Buchbeschreibung und keine Zusammenfassung

Der Klappentext ist keine inhaltliche, sondern eine werbliche Zusammenfassung des kompletten Buches. Es geht in erster Linie darum, einzelne spannende Episoden herauszugreifen und sie anzureißen, um den potenziellen Leser neugierig zu machen. Verzichte auf Details und lasse genügend Raum für Neugier und Spekulationen.


  • 2. Schreibe einen Klappentext mit einfachem, gut verständlichem Aufbau

Schaue dir die Klappentexte erfolgreicher Bücher an. Sehr oft erkennst du eine ähnliche Struktur, an der du dich orientieren kannst. Es werden zuerst einmal die Protagonisten sowie der Ort der Handlung vorgestellt. Anschließend erfolgt ein Hinweis auf das Thema, den Konflikt oder einen Wendepunkt im Buch. Am Ende lässt du den Ausgang der Geschichte offen. Das macht beim Leser Lust auf mehr. Er will wissen, wie die Sache ausgeht.

Du hast ein Sachbuch geschrieben? Dann gilt auch hier: Beschreibe am Anfang deines Klappentextes das Thema und das zu lösende “Problem”. Zeige, wie du es lösen wirst und welche Strategie du dafür anwendest. Du musst dem Leser das Gefühl vermitteln, dass er alle wichtigen Informationen zu diesem speziellen Thema bekommt, wenn er das Buch kauft.


  • 3. Jedes Wort im Klappentext ist bedeutungsvoll

Verwende nicht mehr als etwa 100 bis 200 Wörter für deinen Klappentext. Sei dabei so konkret wie es geht. Lass Füllwörter weg und verwende möglichst kurze und einfache Sätze. Jedes einzelne Wort sollte eine Bedeutung haben und zum Verständnis des Buchinhalts beitragen oder Aufmerksamkeit und Neugier beim Leser erzeugen.


  • 4. Erzeuge Gefühle beim interessierten Leser

Erzeuge mit deinem Klappentext Emotionen beim Leser. Im besten Fall versetzt du ihn bereits in die Stimmung des Buches. Das kannst du erreichen, wenn du ein Zitat aus deinem Buch verwendest und den gleichen Schreibstil verwendest. Hol dir Rückmeldungen von Bekannten und Freunden ein. Bitte sie darum, dir ehrlich zu sagen, was sie von dem Text halten. Hat er sie so neugierig gemacht, dass sie mehr über den Inhalt erfahren möchten, nachdem sie den Klappentext gelesen haben?


  • 5. Welche zusätzlichen Angaben sind im Klappentext sinnvoll – welche nicht?

Ist dein Buch Teil einer Serie? Dann ist es eine sehr gute Idee, im Klappentext auf alle weiteren Titel einer Serie hinzuweisen. Verweise in deinem Klappentext auf die bisherigen Geschehnisse, ohne zu viel vom Inhalt preiszugeben. Hast du als Autor bereits eine Auszeichnung bekommen oder warst du vielleicht schon einmal in den Bestseller-Listen zu finden? Erwähne diese Referenzen in deinem Klappentext. Bemühe dich bereits vor Veröffentlichung um aussagekräftige Rezensionen, die im Klappentext erwähnen kannst. Dadurch steigerst du das Vertrauen und das Interesse deiner Leser, und es sind gute Verkaufsargumente.

Achtung: Freundliche Worte der Familie oder von Freunden gehören nicht in einen Klappentext. Diese Idee wirkt eher unprofessionell, kann sich sogar negativ auswirken und gehört nicht zu meinen 6 Tipps für gute Klappentexte.


  • 6. Sprache und Inhalt richtig?

Eine korrekte Rechtschreibung sowie sprachliche und  inhaltliche und sprachliche Korrektheit Ihres Klappentexts sind unerlässlich. Aber lass deinen Text unbedingt noch einmal von einbem Dritten gegenlesen – dieser Tipp gilt im Übrigen für dein komplettes Manuskript.


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Besonderheiten beim „s“ (Das stiefmütterlich behandelte „Eszett“)

Texte richtig schreiben - "ss" und "ß"In dieser aktuellen Ausgabe meiner Ratgeber-Reihe „Texte richtig schreiben – das doppelte „ss“ und das „ß“ zeige ich dir anhand der gültigen Regeln, welche Wörter du mit „ss oder ß“ schreiben musst.

Ob ein Wort mit doppeltem „ss“ oder „ß“ geschrieben wird, ist auch nach der letzten Rechtschreibreform nicht einfacher geworden. Trotz der Meinung, den Buchstaben „ß“ gibt es in der neuen deutschen Rechtschreibung nicht mehr, muss ich euch sagen, er ist noch da, wenn auch seltener als vorher.


Ein Buchstabe, der nur in der deutschen Sprache vertreten ist

Unser Sonderbuchstabe „ß“ ist aus der bundesdeutschen Sprache einfach nicht wegzukriegen. Entstanden ist er ursprünglich aus einer Verbindung (Ligatur) von Anfangs- und Schluss-s in der deutschen Frakturschrift. Es gibt ihn tatsächlich nur in der deutschen Sprache. In der Schweiz geriet er seit ungefähr 1906 zunehmend in Vergessenheit und wurde sogar 2006 ganz abgeschafft.

Allerdings hat es das „ß“ im internationalen Standard für Computerzeichensätze (Unicode) inzwischen zum Großbuchstaben geschafft. Aber der Großbuchstabe „ß“ ist noch kein Bestandteil gültiger deutscher Rechtschreibung.

Da dem „Eszett“ grundsätzlich zu wenig Beachtung zuteil wird, schenke ich ihm für euch nachfolgend etwas mehr Aufmerksamkeit.

„ss“ oder „ß“?

Anhand eines Beispiels zeige ich dir, wie entscheidend die richtige Anwendung von doppeltem „s“ und „ß“ im geschriebenen Text ist. Auf den jährlichen Oktoberfest schreibt der waschechte Münchner seine „Mass“ Bier mit einem doppeltem „s“. Außerhalb Bayerns sieht die richtige Schreibweise ein „ß“ vor.
Diese Wunderlichkeit kommt daher, dass die Schreibweise der s-Laute oftmals nicht anhand ihrer Aussprache erkennbar ist. Selbst mit Mühe ist akustisch zum Beispiel kein Unterschied zu erkennen zwischen den s-Lauten in Fluss und Fuß.

Um aber Texte richtig zu schreiben – das doppelte „ss“ und das „ß“ also korrekt anzuwenden, achte immer darauf, ob der s-Laut stimmhaft oder stimmlos ist. Aber auch, ob er auf einen langen oder kurzen Vokal folgt.

Ein stimmhaftes „s“ schreibst du grundsätzlich mit einem einfachen „s“.


Zum Beispiel:

Besen“, „Rasen“, „lesen“ …

Ein stimmloses gezischtes „s“, das auf ein stimmhaftes „s“ zurückgeht, schreibst du mit einem einfachem „s“. Hilfestellung: Verwende die verlängerte Form.


Zum Beispiel:

 lies-lesen …

Folgt auf einen langen Vokal ein stimmloses „s“, verwendest du ein „ß“.


Zum Beispiel:

„Maße“, „Maßeinheit“, „Gruß“, „Floß“, „Blöße“

Ebenso schreibst du ein „ß“, wenn das stimmlose „s“ auf einen Doppellaut (Diphthong) folgt, wie au, äu, eu und ei.


Zum Beispiel:

„Alle außer ihr“

„Ich weiß es nicht“

„Preußische Pickelhaube“

„Sie äußerte sich positiv“

Auch in der deutschen Rechtschreibung bestätigen Ausnahmen die Regel: Bleibt das “s“ in den verschiedenen Beugungsformen des Wortes nicht immer stimmlos, schreibt man „s“.


Zum Beispiel:

„Haus“ (stimmhaftes „s“ in Häuser)

„Gras“ (stimmhaftes „s“ in Gräser)

„er brauste“ (stimmhaftes „s“ in brausen)

Einfacher nachzuvollziehen ist die Regel zur Anwendung des doppelten „s“. Folgt der stimmlose s-Laut auf einen kurzen Vokal, schreibst du ein „ss“.


Zum Beispiel:

„Fluss“, „Klasse“, „Masse“, „hassen“, „essen“, „misslungen“.

Dieselbe Regelung betrifft nach der neuen Rechtschreibung auch die Konjunktion „dass“ zur Einleitung eines Nebensatzes.

Wörter, die mit „–nis“ enden, schreiben Sie grundsätzlich nur mit einem einfachen „s“.


Zum Beispiel:

„Zeugnis“, „Geheimnis“ …

Eine Ausnahmeregelung besteht bei den Rechtschreibregeln, wenn ein Wort in Großbuchstaben geschrieben wird. Das „ß“ wird dann zu „SS“


Zum Beispiel:

„STRASSE“ statt „Straße“

Auf diese Weise soll eine Verwechselung zwischen dem „ß“ und dem Großbuchstaben B vermieden werden. Besonders bei ausländischen Besuchern ist die Verwechslungsgefahr beider Buchstaben groß.

So, das war es zum exklusiven deutschen Buchstaben „ß“. Ich hoffe, ich konnte mit meinen Ausführungen dazu beitragen, Unsicherheiten bei der Verwendung von „s“, „ß“, „ss“ und „SS“ zu beseitigen. Ich wünsche viel Erfolg beim Texte richtig schreiben – das doppelte „ss“ und das „ß“.


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Ohne diese 7 Fehler zum erfolgreichen Buchtitel

der richtige BuchtitelNeben dem Cover gehört der richtige Buchtitel zum ersten Eindruck, der bei einem interessierten Leser Aufmerksamkeit erweckt – oder auch nicht. Deshalb ist der Buchtitel ein entscheidender Faktor, ob ein Interessent die Kurzfassung auf der Rückseite liest und sich mit der Vita des Autors beschäftigt oder er sich schnell einem anderen Buch widmet. Aus diesem gewichtigen Grund solltest Du die Wahl des Buchtitels sehr genau bedenken und die folgenden sieben Fehler besser nicht machen. 


1.   Du nimmst gleich den ersten Buchtitel, der Dir in den Sinn kommt

Stelle dir einmal vor, du schreibst seit Monaten mit Herzblut an deinem Buch. Nun ist der Inhalt schließlich fertig, aber es fehlt dir zu einem guten Abschluss noch der passende Titel. Also überlegst du, es fällt dir ein Titel ein, der gut klingt und ziert ab sofort dein Buchcover, damit du dein Werk endlich veröffentlichen kannst. Doch halt! Für dich ist dieser Titel sicher einleuchtend – du kennst den Buchinhalt. Doch geht das einem Außenstehenden auch so? Besser ist es, mehrere Ideen für einen Titel zu entwickeln, um anschließend das beste Ergebnis zu nehmen. Nach monatelangem Schreiben kommt es jetzt auf ein paar Tage nicht mehr an. Investiere also etwas mehr Zeit in einen gelungenen Titel, den Erfolg siehst du später an den Verkaufszahlen.   


2.   Du vergisst, zu prüfen, ob es deinen Buchtitel schon gibt

Wie du weißt, existieren am Markt bereits Millionen von gedruckten Büchern und eBooks, die alle einen Buchtitel haben. Da ist es ohne Weiteres möglich, dass deine Idee für einen Buchtitel schon ein anderer Autor vor dir hatte und ihn auf seinem Werk benutzt. Keine gute Voraussetzung für einen erfolgreichen Verkauf deines Buches, wenn du nicht verwechselt werden willst. In Deutschland können Buchtitel aufgrund des Titelschutzes geschützt werden. In anderen Ländern wie den USA ist das nicht möglich. Möchtest du mehr Informationen zum Titelschutz, dann besuche die Webseite des Börsenvereins. Bevor du dich festlegst, ist es deshalb ratsam, zu kontrollieren, ob es deinen Wunschtitel nicht schon gibt. Dazu eignet sich beispielsweise eine Suche bei Google und Amazon.


3.   Dein Buchtitel besteht aus nur einem Wort

Natürlich ist gegen Ein-Wort-Titel grundsätzlich nichts einzuwenden. Wir beide kennen ein paar sehr erfolgreiche Werke dieser Art. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit enorm groß, dass dieses eine Wort bereits ein anderer Autor für sein Werk verwendet. Dazu kommt, dieser Autor hat eventuell den Titelschutz in Anspruch genommen (siehe Punkt 2). Ist das nicht der Fall, gehst du das Risiko ein, in der Fülle gleicher Buchtitel unter zu gehen. Du wirst von deiner Leserschaft nicht gefunden – willst du das? Überlege dir deshalb sehr gut, ob du wirklich einen Ein-Wort-Titel bevorzugst. Wenn ja, dann muss das eine Wort einzigartig sein und den Buchinhalt aussagekräftig vertreten.


4.   Vermeide einen zu langen und komplizierten Buchtitel

Wenn kein Ein-Wort-Titel, dann vielleicht einen langen und möglichst komplizierten Buchtitel? Nein, bloß nicht. Das wird sich voraussichtlich ebenfalls negativ auf den Buchverkauf auswirken. Überlege mal, ob es dir nicht ebenso gehen würde. Kannst du dir sehr lange komplizierte Titel, womöglich noch mit Fremdwörtern oder ausländische Namen merken? Siehst du, die Mund-zu-Mund-Propaganda leidet darunter auf jeden Fall. Bedenken musst du auch, dass ein langer Buchtitel viel Platz auf deinem Buchcover einnimmt, die Gestaltung beeinflusst und die Grafik vielleicht nicht genug zur Geltung kommt. Dafür fallen lange Buchtitel natürlich auf und können das Interesse von Lesewilligen wecken. Auch die Buchbranche unterliegt Trends, für du dich interessieren solltest. So gibt es immer wieder Zeiten, in den lange wie kurze Buchtitel beim Leser punkten. Schau dir dazu mal die Platzierungen für den “Besten Buchtitel 2016” des LovelyBooks-Leserpreises an.


5.   Du legst keinen Wert auf die Verwendung von Keywords

Dieser Aspekt betrifft dich nur dann, wenn du Autor eines Sachbuches bist. Hast du beispielsweise einen Ratgeber geschrieben, kann die Nutzung von Keywords im Buchtitel die Auffindbarkeit enorm steigern.

Bevor du mit der Keyword Recherche beginnst, überlege, welche Keywords dein Buch bzw. eBook am ehesten charakterisieren. Du kennst den Inhalt am besten. Welche Themen behandelst du in deinem Buch? Gibt es die Lösung von Problemen, die du bereits im Titel ansprechen kannst? Versuche, dich in die Situation eines potenziellen Käufers zu versetzen und frage dich, mit welchen Wörtern du selbst nach deinem Buch suchen würdest. Denke dabei daran, Keywords sind nicht immer nur einzelne Worte, sondern können auch Wortgruppen oder eine Kombination mehrere Wörter sein.


6.   Dein Buchtitel macht nicht neugierig

Versuche nicht, im Buchtitel den Buchinhalt zusammenzufassen, das ist nicht seine Aufgabe. Dein Buchtitel hat nur ein einziges Ziel, das Interesse eines Käufers zu wecken. Der richtige Titel soll Aufmerksamkeit erzeugen, zur Buchkategorie passen und den Leser in Kaufstimmung versetzen. Den richtigen Buchtitel hast du gefunden, wenn er aussagekräftig, außergewöhnlich und einprägsam ist.


7.   Du holst Dir kein Feedback ein

Bei mehreren Ideen für einen Buchtitel ist die Entscheidung für den vermeintlich richtigen in der Regel nicht leicht. Warum holst du dir nicht Hilfe und lässt dich unabhängig beraten? Du hast sicher Freunde, Bekannte, Angehörige oder Leser, die mit der Art deines neuen Buches vertraut sind. Bitte sie um ihre Meinung zu deinem Buchtitel. Ist der Titel einfach zu verstehen? Lässt er sich leicht merken und aussprechen? Passt der Buchtitel zum Thema und Inhalt des Buches? Mit der Rückmeldung durch die befragten Personen hast du eine repräsentativere Meinungsbildung aus Sicht des Kunden. Die lässt du in deine Entscheidung mit einfließen, damit auf deinem Cover der richtige Buchtitel steht.


Fereienhaus

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Meine tote Schwiegermutter

Meine tote Schwiegermutter„Wenn ihre Schwiegermutter den Deckel auf dem Kopf hat, wird es ihnen besser gehen.“ Diese Worte meines damaligen Arztes gehen mir zurzeit nicht mehr aus dem Kopf. Lang, lang ist es her, dass er mir geraten hatte, meine Schwiegermutter aus meinem Leben zu streichen.

Meine reizende Schwiegermutter und ich hatten ein sehr schwieriges Verhältnis. Ich könnte es auch als ein `erzwungenes Verwandtschaftsverhältnis mit Komplikationshintergrund` bezeichnen. Einfach ausgedrückt, es lief nicht zwischen uns. Sie, die Grande Dame, und ich in ihren Augen, ein hässliches Entlein. Das konnte nur schief gehen und war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Auch wenn ihr Ausspruch nicht unbedingt der Wahrheit entsprach verfolgte er mich dennoch seit über vierzig Jahren. Allerdings war es noch ein harmloser Spruch aus ihrem Mund. Sie konnte es noch viel gemeiner.


Meine Schwiegermutter, die Grande Dame

Als das Telefon heute klingelte, weigerte ich mich wie ein trotziges kleines Mädchen den Anruf anzunehmen. Ich ahnte, dass nichts Gutes auf mich zukommen würde. Ich wollte mich an diesem grauen regnerischen Tag, der eh schon scheußlich begonnen hatte, nicht noch mehr ärgern.

Irgendwie war ich heute ein schmollendes Kind, und das in meinem fortgeschrittenen Alter von immerhin gut sechzig Jahren. Ich denke, meine innere Angst vor dem Alt werden hatte mich am Morgen noch vor dem Aufstehen so unausstehlich sein lassen. Die Zielscheibe meiner unangenehmen Gefühle war mein liebender Ehemann. Dreiundvierzig Jahre musste er es mit mir schon aushalten oder vielleicht doch eher ich mit ihm? Wer weiß das schon, wobei wir uns nicht beschweren konnten, es lief gut mit uns zwei hübschen älteren Herrschaften.


Meine liebliche Schwiegermutter

Seit einigen Tagen beherrschte meine liebliche Schwiegermutter mal wieder mein Gedankengut. Ich dachte darüber nach, wie alt sie inzwischen ist. Wie schrecklich musste es für eine Mutter sein, diese Welt zu verlassen, ohne sich mit ihrem Sohn versöhnt zu haben. Ich habe es nie verstanden, wie man als Mutter seinen Stolz und seine Eitelkeiten wichtiger nehmen konnte, als die Beziehung zum eigenen Sohn. Gerne würde ich sie miteinander versöhnen. Das wollte ich schon immer, aber meine Versuche sind kläglich gescheitert. Denn meine Schwiegermutter gab mir die ganze Schuld an der Familien-Katastrophe.

Warum wollte ich die beiden Streithähne oder besser, den einen Streithahn und seine mütterliche Streithenne eigentlich wieder zusammenführen? Klar, ich hatte nie verstanden, warum es immer wieder in Streit ausgeartet war, wenn wir uns gegenüber standen. Aber sollte es mir nicht eigentlich egal sein? Jetzt verrate ich mal etwas, was ich bisher stets für mich behalten habe, weil es eigentlich total bescheuert ist. Nach allem, was mir mein Schwiegermonster angetan hat, habe ich sie irgendwie dennoch gemocht und mein Wunsch, ihr Kind zu sein, hat mich nie so ganz verlassen. Auch in den letzten Jahren, in denen wir kaum noch Kontakt hatten, war bei mir immer eine latente: „hab mich doch lieb Nummer“ in meinem Herzen.


Warum hat meine Schwiegermutter es nie fertig gebracht

Mein Sohn ist für mich das wertvollste Geschenk meines Lebens. Ich würde mein Leben geben, damit es ihm gut geht. Klingt jetzt sehr pathetisch, ist aber so. Warum hat meine Schwiegermutter es nie fertig gebracht, ihren Sohn so zu lieben, dass der eigene Egoismus unwichtig wird? Darauf werden wir wohl nie eine Antwort erhalten.

Die Beziehung, die mein Mann zu seinen Eltern hatte, war schon immer ziemlich angespannt, er war nett und sie waren schrecklich. Doch so kann man es nur oberflächlich betrachtet sehen. Es war sicherlich viel tiefer liegend, was in der Familie ablief.

Doch komme ich mal zurück zu dem Telefonat, welches ich eigentlich nicht annehmen wollte. Ich war eben kein kleines mürrisches Mädchen mehr, sondern eine eigentlich ausgeglichene, nicht mehr ganz junge Frau. Natürlich nahm ich den Hörer ab und wurde damit konfrontiert, dass meine Schwiegermutter gestorben war.

Also, an diesem grauen und unschönen Tag eine schlechte Nachricht? War es wirklich eine Mitteilung, die unangenehm für mich war?


Meine eigene Schwiegertochter

Ich hatte kaum noch etwas von meiner Schwiegermutter gehört und nicht undankbar darüber. Einmal hatte ich noch versucht, wieder mit ihr in Kontakt zu treten. Damals, als mein Mann schwer erkrankt war, im Koma lag und wir nicht wussten, ob er die Krankheit überleben würde. Meine eigene Schwiegertochter, mit der ich mich sehr gut verstehe, hatte mit abgeraten, meine Schwiegermutter anzurufen.
Hätte ich doch bloß auf sie gehört. Ich war aber der Meinung, dass meine Schwiegermutter wissen sollte, wie schwer krank ihr Sohn war.
Mit klopfendem Herzen wählte ich die Nummer und hörte ihre feine, aber doch so kalte Stimme: „Ja bitte“. Sie nannte nie ihren Namen, warum auch immer.
Ich sagte mit zwanghaft um Ruhe kämpfender Stimme: „Jutta hier, ich möchte dir nur mitteilen, dass dein Sohn schwer erkrankt ist. Ich denke das solltest du wissen“.

Eine kurze Pause, in der ich nur ihren Atem hörte, dann kam ein kaltes: „Ich möchte mit dir nicht mehr sprechen und was meinen Sohn angeht, wünsche ich ihm alles erdenklich Gute“.
Damit wurde das Gespräch beendet. Ich schaute betroffen auf meinen Telefonhörer und glaubte, ich sei in einem schlechten Film. Hatte lieb Mütterlein das jetzt wirklich gesagt? Waren Stolz und Eitelkeit ihr wirklich wichtiger, als ihr eigener Sohn? Hatte sie so wenig Herz, dass die Krankheit ihres Sohnes ihr völlig egal war?

Es schien so, und ich nahm mir vor, meinem Mann erst davon zu erzählen, wenn er wirklich wieder ganz gesund und belastbar sein würde.


Der Tod meiner Schwiegermutter

Nun, die Konfrontation mit dem Tod meiner Schwiegermutter machte mir mehr aus, als ich wahrhaben wollte. Es war irgendwie nicht die Art von Traurigkeit, die einen erfasst, wenn ein geliebter Mensch von uns geht. Ich möchte sagen, es war eine Traurigkeit darüber, dass wir es nicht geschafft hatten, zu Lebzeiten angemessen und höflich miteinander umzugehen. Sie hat mich wohl immer als Konkurrentin gesehen und nicht begriffen, dass das Verhältnis zu ihrem Sohn schon immer angespannt war, schon bevor er mich kennenlernte. Mir die Schuld daran zu geben, war für sie scheinbar der einzige Weg, einigermaßen mit ihrem, in meinen Augen, verpfuschten Leben zurecht zu kommen.

Die Schwester meines Mannes schickte uns dann noch Briefe, die seine Mutter ihm geschrieben hatte, bevor sie starb. Sie war sehr krank und wusste, ihr Leben war nur noch sehr begrenzt. Doch anstatt wenigstens schriftlich und in ihrem Herzen Frieden mit uns zu schließen, waren die Briefe voller Vorwürfe, vor allem gegen mich. Für meinen Mann eine Bestätigung, es war richtig, keinen Kontakt mehr mit ihr zu pflegen.

Als herzige und gute Mutter gab sie ihm den Rat, doch endlich eine Therapie zu machen, damit er sein Leben wieder in den Griff bekäme. Naja, wer so viele Jahre mit mir gelebt hat, musste vielleicht wirklich nicht mehr ganz richtig ticken. Wer weiß? So schwer meine Schwiegermutter mir mein Leben gemacht hatte, so leicht machte sie mir nach diesen Briefen den Abschied von ihr.

Mein damaliger Doktor hatte Recht gehabt. Nachdem sie den Deckel auf dem Kopf hatte, fühlte ich mich endlich wirklich frei. Obwohl ich mich durch meine Übungen längst von ihr befreit hatte und meine Angst- und Panikattacken schon lange zu meiner Vergangenheit gehörten.

Dennoch hat sie mir viele schöne Jahre meines Lebens genommen. Aber ich hatte sie mir nehmen lassen. Denn es sind immer zwei Menschen an einer scheinbar ausweglosen Situation schuldig. Einer, der die Situation herbeiführt und einer, der es sich gefallen lässt.

Heute weiß ich, mein Bestreben nach Harmonie stand mir immer im Weg. Vielleicht hätte ich ihr mal ganz ehrlich meine Meinung über ihr Verhalten sagen sollen.

Ob lieb Mütterlein sich geändert hätte, glaube ich allerdings eher nicht. Aber ich hätte mich vielleicht schon eher von ihr befreien können.


 

 

„Wenn Schwiegermütter (zer) stören“ –  Ratgeber


Passender Roman zum Thema  “ Schwiegermütter „


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Unterschied zwischen eBook und gedrucktem Buch

Unterschied eBook und gedrucktes BuchJeder Buchleser hat so seine eigenen Vorstellungen, wenn es um sein Lesevergnügen geht. Wer viel unterwegs und auf Reisen ist, nimmt wohl öfter mal einen eBook-Reader zur Hand. Andere machen es sich gerne auf der Couch oder einem bequemen Sessel mit einem schönen Buch in der Hand gemütlich. Beide Arten zu lesen haben ihre Vor- und Nachteile. Und keine davon ist deshalb schlechter oder besser als die andere. Vielmehr haben beide ihre Berechtigung und werden so auch genutzt. Überlasse die Entscheidung, wie gelesen wird, deinen Lesern selbst. Gib ihnen nur die notwendige Freiheit, deine Werke in jeder Situation lesen zu können. Veröffentliche sie deshalb sowohl als gedrucktes Buch als auch als eBook. Du baust durch die zusätzliche Möglichkeit, dein Buch auch als eBook zu bekommen, die Reichweite enorm aus. Die gedruckten Exemplare bietest du zum Beispiel bei Lesungen, Autogrammstunden und für Rezensionen an.


Das gedruckte Buch hat viele traditionelle Vorteile

Viele Leser möchten beim Lesen lieber ein gedrucktes Buch in der Hand halten. Gründe dafür gibt es einige, zum Beispiel:

  • Leser möchten nicht auf den Geruch von Büchern verzichten.
  • Sie möchten das Gefühl vom Umblättern echter Seiten spüren.
  • Leseratten haben Freude und Bestätigung, weil der Lesefortschritt so deutlich zu erkennen ist.

Zudem werden gedruckte Bücher zur Dekoration genutzt und gelten als Statussymbol. Weitere Vorteile sind: du kannst sie gebraucht verkaufen, kannst sie verleihen und verschenken. Und in öffentlichen Bibliotheken, wie Krankenhäusern oder Altenheimen u. ä. können Bücher kostenlos ausgelegt werden.


eBooks sind Alleskönner

Gegenüber den gedruckten Büchern gelten eBooks als wahre Alleskönner.

  • Du kannst sie auf unterschiedlichen technischen Geräten lesen, wie dem Smartphone, dem typischen eReader bis hin zum Laptop und Computer.
  • Du kannst Links direkt in einem Internetfähigen Gerät öffnen.
  • eBooks sparen Platz und nehmen dir wortwörtlich die Last von den Schultern.
  • Du hast nicht mehr die Qual der Wahl, welche Bücher du auf die nächste längere Reise mitnimmst.
  • Du kannst nach Wörtern suchen und Worte übersetzen lassen.
  • Ein eBook kannst du meistens ohne zeitlichen Verlust online kaufen.
  • Du kannst dir Texte vorlesen lassen.
  • Du kannst Kommentare und Notizen mit anderen teilen.
  • Ein eBook ist oftmals preiswerter als das gedruckte Exemplar.

Die geringeren Preise sind möglich, weil die Herstellungskosten im Vergleich zum gedruckten Buch verhältnismäßig niedrig sind. Außerdem muss ein eBook nur einmal umgewandelt werden. Ein schönes Design und eine gelungene Formatierung sind zwar wichtig, spielen aber bei einem eBook nur eine untergeordnete Rolle. Denn als Leser kannst du die Schriftart und die Schriftgröße ändern, sowie den Seitenrand und den Zeilenabstand auf deine persönlichen Bedürfnisse einstellen.

Und als Autor kannst du Fehler in deinem eBook schnell durch den Upload einer neuen Datei beheben.


Eine Ausgangsdatei für beides

Entscheidest du dich, dein Buchprojekt als gedrucktes Buch und als eBook auf den Markt zu bringen, so brauchst du den gesamten Herstellungsprozess auch nicht zweimal zu durchlaufen. Es reicht eine ordentlich formatierte Ursprungsdatei deines Buches., Die kannst du dann für jede Weiterverarbeitung verwenden. Dazu benötigst du auch keine besondere Software. Wichtig sind nur folgende Aspekte:

  • Bestimme für alle Abschnitte entsprechende Formatvorlagen (Überschrift1 für Hauptüberschriften, Text für den Fließtext usw.).
  • Entferne mehrfache Leerzeilen und Leerstellen (dafür kannst du die Funktion Suchen und Ersetzen nutzen).
  • Verwende Seitenumbrüche anstelle von Leerzeilen.

Beschränke deine Textgestaltung auf kursiv, fett, und unterstrichen.


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Digitales Lesen bietet viele Vorteile

digital lesenDigitales Lesen ist deshalb so faszinierende, weil es so viel Komfort bietet. Neue Leselektüre kann immerhin innerhalb weniger Sekunden und teilweise kostenlos, im Internet erworben werden. Der Speicherplatz der E-Book-Reader ist so ausgelegt, dass die Anzahl der Bücher, die ständig zum Lesen bereitstehen, für einige tausend Bücher ausreicht – und das alles in einem schlanken leichten und handlichen Gerät. Das Anlegen einer nur auf die eigenen Bedürfnisse ausgerichteten Bibliothek auf kleinstem Raum ist ein riesiger Vorteil. Die aus hunderten oder tausenden von Werken, bestehende Bibliothek ist schließlich ein ständiger Wegbegleiter. Mit einem E-Book-Reader ist digitales Lesen überall dort möglich, wo du dich gerade aufhältst – im Zug zur Arbeit, im Café während der Pause, im Urlaub, im Flugzeug, auf langen Fahrten im Auto oder Bus. Deshalb kannst du diesen wertvollen Platz im Reisegepäck nun anderweitig voll nutzen.


Vorteile beim Herunterladen von E-Books und Informationen

Über einen Zugangspunkt stellt das integrierte WLAN eine Verbindung zum Internet her. Aus diesem Grund besteht direkter Zugriff auf Webseiten wie Wikipedia und Google, um weiteren Informationsbedarf zum aktuellen Lesestoff zu decken.

Abhängig vom E-Book-Reader, können bis zu 12.000 Bücher oder Dokumente gespeichert werden. Überdies lassen sich Zehntausende von Werken auf MicroSD Card speichern.

Es werden zahlreiche Formate unterstützt, wie EPUB, PDF und Text, sodass praktisch alle Veröffentlichungen gelesen werden können.


Einfach zu bedienen

Durch Tippen auf den gestochen, scharfen Bildschirm wird ein Buch geöffnet. Zum Umblättern wird mit dem Finger über das Display gewischt. Bei einigen Modellen ermöglicht die neue Zwei-Finger-Geste das Vergrößern und Verkleinern der angezeigten Bildschirmdarstellung. Dabei werden zwei Finger gespreizt oder zusammengeführt.
Auch die Schriftgröße und die Schriftart lassen sich mühelos an persönliche Vorlieben anpassen. Womöglich kannst du sogar auf die Lesebrille verzichten!


Das Anlegen von Lesezeichen

Die Such- und Zoom-Funktion erleichtert das Wiederfinden bestimmter Textpassagen und das Vergrößern der Texte.


Immer dabei, wohin das Leben dich auch führt

Die kleinen und leichten E-Reader werden mit bis zu 15,2 cm (6″) großem Display, ab 168 Gramm Gewicht  und oftmals in mehreren Farben angeboten. Sie haben die gleiche Größe wie ein normales Taschenbuch. Mit meist leicht abgeschrägten Kanten und fast immer elegantem Profil, lassen sie sich mühelos in der Hand halten oder in einer Tasche transportieren.

Die lange Akkulaufzeit bis zu 1 Monat, verschafft Lesevergnügen mit nur einer Aufladung und hält damit locker einen Urlaub lang.


Digitales Lesen entspannt die Augen

Das kristallklare Display in Papieroptik ermöglicht stundenlanges Lesen, ohne die Augen zu überanstrengen – auch bei direkter Sonneneinstrahlung. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Notebook kann das Display ohne Hintergrundbeleuchtung nicht flimmern. Schriftgröße, Kontrast und Helligkeit kannst du nach persönlichen Vorlieben anpassen.


Randbemerkungen und Markierungen

Bildschirme der E-Book-Reader erkennen automatisch, ob du einen Finger oder ein Touchpen verwendest und ermöglicht dir direkt auf der Seite zu schreiben, Textstellen zu markieren oder ein Wörterbuch aufzurufen.


Nie wieder unbekannte Wörter

Mehrsprachige Wörterbücher sind beim Kauf von E-Readern in der Regel schon vorinstalliert. Man tippt beispielsweise einfach zwei Mal auf ein Wort und kann sich dessen Bedeutung oder Übersetzung in einer der vorinstallierten Wörterbuch-Ausführungen anzeigen lassen.


Digitales Lesen und Musik hören

Immer mehr E-Reader-Hersteller bieten bei ihren Modellen die Möglichkeit der Audiowiedergabe. Man schließt lediglich den Kopfhörer an und kann während des Lesens Musik hören.


Technologische Unterschiede

Das Format EPUB

Wofür steht das Wort EPUB und welche Vorteile bietet das neue Standardformat für E-Books? Bis auf Amazons Kindle Reader sind alle E-Book-Reader kompatibel mit einer Vielzahl von Formaten, so auch mit EPUB.  Die elektronischen Lesegeräte unterstützen neben den gängigen Text-Formaten TXT und Adobe® PDF auch das Open Source Format EPUB. Dieses neue, offene Dateiformat ist eine spezielle Entwicklung für mobile Lesegeräte und ist in der internationalen Verlagsbranche De-Facto das Standardformat für E-Books.

Die E-Ink® Technologie

Die E-Ink® Technologie schaffte es, das Lesen zu revolutionieren.  Digitale Lesegeräte nutzen dabei sogenanntes elektronisches Papier. Hierbei handelt es sich um eine papierähnliche Grundlage mit Beschichtung (Tinte), bestehend aus elektrisch leitendem Kunststoff, der kleine Kügelchen enthält, in denen Pigmente auf elektrische Spannung reagieren. Ein Display mit E-Ink® Technologie erzeugt selbst bei starkem Sonnenlicht ein kontrastreiches Bild und vermittelt den Eindruck eines bedruckten Blattes Papier. Diese innovative Technologie sorgt, im Gegensatz zu hintergrundbeleuchteten Displays, für ein nahezu ermüdungsfreies Lesen.


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