Wie normal sind Probleme mit der Schwiegermutter?
Die Mutter seines Partners kann sich in der Regel niemand aussuchen. Aber warum ist das Verhältnis zur Schwiegermutter manchmal so schwierig und Probleme mit der Schwiegermutter vorprogrammiert?
Wer seinen Traummann heiratet, bekommt seine Mutter zum Eheglück gratis dazu, und muss sich mit ihr arrangieren. Das Schlimmste ist, man wird sie so schnell nicht wieder los. Gehört sie dann auch noch zur Kategorie böse Schwiegermutter, ist das keine unwichtige Person, zu der man einfach den Kontakt abbricht, indem man die Telefonnummer verliert.
Selbsthilfegruppen für Schwiegermutter-Geschädigte
Dass der Kontakt zur Schwiegermutter nicht immer so einfach ist, kann man mengenweise in Internetforen nachlesen. Da ist die Rede von geizigen, grässlichen Frauen, die das Leben ihrer Schwiegertöchter zur Hölle machen. Von Plagegeistern, die sich ungefragt aufdrängen und alles besser wissen, besonders hinsichtlich der Erziehung der Enkelkinder. Und von Schwiegermüttern, die nicht einmal davor zurückschrecken, dem Sohn ans Herz zu legen, sich von seiner Liebsten zu trennen. Es gibt sogar Selbsthilfegruppen, die sich ausschließlich mit diesem Thema beschäftigen. Überrascht haben mich allerdings die Ergebnisse von repräsentativen Umfragen aus den letzten Jahren. Laut ihnen ist der Ruf der Schwiegermutter nämlich viel besser als gedacht. Fazit: Gut zwei Drittel aller Frauen haben zu ihren Schwiegermüttern ein gutes Verhältnis. Männer scheinen übrigens mit ihrer Schwiegermama sogar besonders zufrieden zu sein.
Der Ruf der Schwiegermütter ist viel besser als gedacht
Aber wieso ist der Ruf der Schwiegermutter so schlecht? Vermutlich spielen historische Gründe eine Rolle. Es ist kaum hundert Jahre her, da zog die Frau nach der Hochzeit noch in das Elternhaus des Mannes ein. Die Schwiegermutter war eine Art Lehrmeisterin für die junge Frau des Sohnes – und eine Hausherrin, die ihre eigenen Töchter nicht selten bevorzugte.
Missverständnisse sind oft der Grund für Probleme mit der Schwiegermutter
Die Auslöser für einen Streit sind meistens völlig banal. Frauen neigen leider dazu, Gedanken lesen und Blicke deuten zu können. Aus einem „die hat mich komisch angeschaut“ oder „hast du den Ton gehört, in welchem sie das gesagt hat?“ wird manchmal ein handfester Konflikt – der selbstverständlich von beiden Seiten ausgehen kann. Das passiert vor allem bei zwei völlig unterschiedlichen Charakteren. Die kühle norddeutsche Schwiegermutter und die redselige Rheinländerin zum Beispiel. Da sind Missverständnisse meist nur eine Frage der Zeit. Kritisch wird es allerdings, wenn der Ärger jahrelang unterdrückt wird und plötzlich irgendwann heftig ausbricht. Besser ist es, sich gleich offen die Meinung zu sagen. Die sollte aber sachlich und konstruktiv vorgetragen werden und auf keinen Fall in Verbindung mit Gefühlsausbrüchen und Tränen.
Vier verschiedene Schwiegermütter-Typen
Sind Offenheit und Ehrlichkeit die Garantie für ein harmonisches Miteinander? So einfach ist es dann leider doch nicht immer. Schließlich gibt es sie ja doch: jene Schwiegermütter, die um ihren Sohn buhlen wie eine eifersüchtige Ehefrau. Nicht selten stecken eigene Probleme dahinter: etwa, die Angst vorm Alleinsein, wenn die Kinder das Haus verlassen. Schwiegermütter, die sich so verhalten, gehören zu Typ zwei der Schwiegermütter-Typologie, verlogen, missgünstig und neidisch. Neben dem bösen Typ, gibt es noch die liebe fürsorgliche Schwiegermutter, die nervige, aber nützliche Schwiegermama und die defensive desinteressierte Mutter des Partners.
Der Partner nimmt eine Schlüsselrolle ein
Wie schwierig sich die Beziehung zur Schwiegermutter gestaltet, hängt auch vom Partner ab. Lässt er es zu, dass die eigene Mutter seine Frau schikaniert, ist er eindeutig mitschuldig. Der Mann muss seine Mutter in die Schranken weisen, wenn es kracht. Damit es erst gar nicht dazu kommt, empfiehlt es sich, die Erwartungen von Anfang an nicht zu hoch zu schrauben. Die Schwiegermutter muss nicht die beste Freundin sein. Besser ist es, sich erst mal in Ruhe kennenzulernen und sich auf Gemeinsamkeiten zu konzentrieren, die man hat: zum Beispiel auf die Liebe zum Mann und Sohn.
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