Presseartikel Der Oldenburger
Die Familie ist Schutz und Ratgeber zugleich
Jutta Reinerts Buch hat Aufsehen erregt. Ein Portrait der Autorin.
Von Stefanie Rudolph – Presseartikel Der Oldenburger
„Schwiegermütter machen dick“ ist der provokante Titel des Buches von Autorin Jutta Reinert. Deshalb machte es sie beinahe über Nacht zum gefragten Gast in Talkshows und Diskussionsrunden. Sie beschreibt in ihrem Roman die Probleme einer Frau, deren Schwiegermutter ihr große Ablehnung entgegenbringt. Allerdings sorgten die Gewaltandrohungen ihres Schwiegervaters als Reaktion auf das stellenweise autobiografische Buch für weitere Schlagzeilen. Jedoch waren sie ihr viel zu reißerisch: „Mich mit Salman Rushdie zu vergleichen, halte ich wirklich für übertrieben“, unterstreicht sie temperamentvoll.
Sie ist ein wenig traurig darüber. Ausgerechnet ihre eigenen Schwiegereltern reagierten so erbost. Von anderer Seite hat sie nämlich viel Zustimmung erfahren. „Deswegen rief mich sogar einmal sonntags um halb acht eine Dame an. Beim Lesen hatte sie erschrocken erkannt, wie schlecht sie ihre eigene Schwiegertochter behandelt!“
Dass wildfremde Menschen anfangen, Jutta Reinert ihre Probleme und Geschichten zu erzählen, ist nichts Ungewöhnliches. So viel Wärme und Herzlichkeit wie diese Frau ausstrahlt. Daher fasst man sofort Vertrauen zu ihr. Auch den Kundinnen in Jutta Reinerts Kosmetikstudio ging es so. Diese Geschichten will sie nun nach und nach schriftstellerisch verarbeiten. „Ich denke, ich kann Menschen helfen. Ich zeige ihnen, dass sie mit ihren Problemen nicht allein dastehen.
„Während sie die vielen Leserbriefe mit äußerster Diskretion behandelt, spricht sie über ihre eigene Lebensgeschichte mit großer Offenheit. „Familie“ und „Harmonie“ sind die Schlüsselwörter darin. „Ich hatte eine wundervolle Kindheit und fühlte mich immer geborgen. Meine Eltern bedeuten mir sehr viel“, betont sie. Ihren Mann heiratete sie relativ früh. Die beiden führen seitdem eine glückliche Ehe.
Autorin Jutta Reinert ist mit ihrer Heimatstadt sehr verbunden
Nach zwei Jahren berufsbedingter Abwesenheit kann sich Jutta Reinert nicht mehr vorstellen, Oldenburg wieder zu verlassen. „Das ist einfach meine Stadt.“ Als sie ihr Kosmetikstudio wegen einer schweren Krankheit aufgeben musste, gewann sie die Zeit, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Daher wird in Kürze ihr dritter Roman erscheinen. Er schildert die Probleme früh verwitweter Frauen.
Mit ihrer eigenen Schwiegertochter versteht sich Jutta Reinert bestens. Deshalb ist sie auch die Erste, die neue Texte vorgelesen bekommt und kritisch beurteilen darf. Der Sohn und seine Frau wohnen auf eigenen Wunsch im Elternhaus. Mithin ist der Kontakt sehr eng: „Manchmal sitzen wir alle auf zwei Quadratmetern vorm Fernseher und kuscheln“.
Die plötzliche Bekanntheit und die Fernsehauftritte haben ihr Leben nicht verändert: „Ich freue mich über die vielen interessanten Kontakte, die ich so schließen konnte“, sagt sie, „aber meine Familie ist das Wichtigste.“
Ein Artikel der Zeitschrift: Der Oldenburger