Muttertag: Ein Fest der Liebe – oder der Erwartungen?
Muttertag – Ein Familienfest. Ein Fest der Liebe – oder der Erwartungen?
Warum wir feiern, woher es kommt und was er heute bedeutet
🌸 Ein Tag für Mama – aber warum eigentlich?
Jedes Jahr im Mai duftet es nach Flieder, Pralinenverpackungen knistern, Blumenläden florieren – und überall heißt es plötzlich: Muttertag. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Tag? Ist es bloß ein Marketing-Trick – oder hat der Muttertag eine tiefere Bedeutung? Wer hat ihn erfunden, warum feiern wir ihn immer am zweiten Sonntag im Mai – und was macht ihn heute so ambivalent?
Die Wurzeln des Muttertags: Von der Antike bis zur Moderne
Der Gedanke, Mütter zu ehren, ist keineswegs neu. Bereits im antiken Griechenland wurden im Frühling Feste zu Ehren der Muttergöttin Rhea gefeiert. Auch im Christentum gibt es mit dem „Mothering Sunday“ in Großbritannien eine ähnliche Tradition – ursprünglich ein kirchlicher Feiertag, an dem Kinder ihre „Mutterkirche“ besuchten.
Doch der Muttertag in seiner heutigen Form hat einen viel jüngeren Ursprung – und ist eng mit dem engagierten Kampf einer Frau verbunden.
👩🦳 Die Erfinderin: Anna Jarvis und der Muttertag als Gedenktag
Die US-Amerikanerin Anna Marie Jarvis gilt als die Begründerin des modernen Muttertags. Nach dem Tod ihrer eigenen Mutter im Jahr 1905 wollte sie einen offiziellen Feiertag schaffen, der die selbstlose Liebe und Opferbereitschaft von Müttern würdigt.
1914 war es so weit: Der damalige US-Präsident Woodrow Wilson erklärte den zweiten Sonntag im Mai zum nationalen Muttertag. Die Bewegung schwappte bald auch nach Europa über – zunächst nach England, dann nach Deutschland.
Ironischerweise war Anna Jarvis später eine der größten Kritikerinnen des Tages, als sie mitansehen musste, wie ihr idealistisches Anliegen von der Blumen- und Geschenkeindustrie ausgeschlachtet wurde.
Muttertag in Deutschland: Zwischen Verehrung und Propaganda
In Deutschland wurde der Muttertag 1923 erstmals offiziell gefeiert, eingeführt vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber – ja, wirklich. Ab 1933 wurde der Muttertag von den Nationalsozialisten propagandistisch überhöht: Die „deutsche Mutter“ wurde zum idealisierten Symbol, mit Mutterkreuzen und Ideologie beladen. Nach dem Krieg wurde der Tag wieder privater – aber bis heute bleibt er eine Projektionsfläche für Idealbilder von Mutterschaft.
📅 Warum immer am zweiten Sonntag im Mai?
Das liegt an den US-amerikanischen Ursprüngen: Der Muttertag sollte nicht an ein konkretes Datum gebunden sein, sondern ein wiederkehrender Sonntag bleiben – idealerweise ein Familientag.
Der zweite Sonntag im Mai setzte sich weltweit durch – nicht überall, aber in vielen Ländern, darunter Deutschland, Österreich, die Schweiz, die USA und viele mehr.
Muttertag heute: Zwischen Herz und Pflichtgefühl
Heute ist der Muttertag ein ambivalenter Tag:
💐 Für manche ist es ein liebevoller Anlass, um Dankbarkeit zu zeigen, gemeinsam Zeit zu verbringen oder endlich mal zu sagen: „Danke, dass du da bist.“
😔 Für andere ist er ein schmerzhafter Reminder: an Verluste, schwierige Beziehungen oder das, was nie war.
🛍️ Und ja, für viele bedeutet der Muttertag auch Konsumdruck: Blumen, Gutscheine, Frühstückstabletts.
Aber muss es das wirklich sein?
💛 Was Muttertag auch sein kann
Der Muttertag muss nicht perfekt inszeniert sein. Er kann:
- ein Telefonat sein, das du lange aufgeschoben hast
- ein stilles „Ich sehe dich“ in Form eines Buches oder Briefes
- ein Tag, um dich selbst als Mutter zu ehren
- oder ein Moment, um der Mutter zu vergeben – oder dir selbst
Vielleicht ist Muttertag nicht für jede Familie ein Feiertag. Aber er kann ein Impuls sein, hinzuschauen. Zu würdigen. Oder neu zu denken, was „Mutter“ für dich bedeutet.
📚 Tipp: Bücher zum Muttertag, die berühren und bewegen
Wenn du den Muttertag auf besondere Weise begehen willst – mit Gefühl, Tiefgang und vielleicht ein bisschen Heilung – schau dir diese Bücher an:
- Was man von hier aus sehen kann – Mariana LekyTöchter – https://juttas.welt-24.de/produkt/was-man-von-hier-aus-sehen-kann/
- Töchter und Mütter – Cornelia Mack – https://juttas.welt-24.de/produkt/toechter-und-muetter/
- Überwintern – Katherine May – https://juttas.welt-24.de/produkt/ueberwintern/
- Untamed – Befreit dich – Glennon Doyle – https://juttas.welt-24.de/produkt/untamed/
- Mütter sind auch Menschen -Claudia Haarmann – https://juttas.welt-24.de/produkt/muetter-sind-auch-menschen/
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📌 Zur vollständigen Liste: https://de.pinterest.com/juttareinert52/muttertag-geschenktipp-buch/
Fazit: Muttertag – Ein Familienfest? Ein Tag, viele Bedeutungen!
Der Muttertag ist, was du daraus machst:
Ob er dich berührt, herausfordert, triggert oder inspiriert – er ist ein Spiegel deiner Geschichte.
Vielleicht geht es nicht darum, einer Mutter Blumen zu bringen. Sondern darum, deine eigene Geschichte mit ihr zu würdigen – so wie sie war. Oder so, wie du sie neu schreiben willst.